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Wochenausblick: Öl weiter im Keller - Gold könnte Kurs auf 1.600 USD nehmen

Veröffentlicht am 03.02.2020, 16:38
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Nachdem US-Soldaten den iranischen General Qassem Soleimani Anfang Januar getötet hatten und Teheran mit Raketen auf US-Luftwaffenbasen reagiert hatte, wurde den Händlern geraten, eine Zahl zu raten, auf ihrer Meinung nach die Rohölpreise steigen könnten. Jetzt werden sie gebeten, einen Preis aus dem Hut zu zaubern, auf den Öl noch fallen könnte, als die Krise durch das Coronavirus sich hinzieht.

Die Rohölpreise gaben am Montag kaum Lebenszeichen ab, selbst nachdem eine zweitägige technische Sitzung von der OPEC und ihren Verbündeten anberaumt wurde, die einen Weg finden soll, um am Markt einen Boden einzuziehen. Nur wenige Analysten sahen kurzfristig eine bedeutende Erholung für Brent und WTI, deren Preise im Januar zweistellig fielen und damit ihre höchsten Monatsverluste seit drei Quartalen oder mehr aufwiesen.

Brent

Ein schwarzer Schwan wie kein anderer?

"Schon vor dem Ausbruch des Coronavirus stabilisierte sich die globale Industrietätigkeit nur schleppend", sagte Moody's Analytics in einer Notiz mit dem Titel "Das Coronavirus könnte ein Schwarzer Schwan sein, wie kein anderer":

"Sollte das Unvorstellbare eintreten und eine weltweite Pandemie ausbrechen, dann ist das Abwärtspotential bei Industrierohstoffen beträchtlich."

Laut Moody's würde es "den Preis von WTI um 43% gegenüber den jüngsten Werten senken", wenn der monatliche Durchschnittsverbrauch von Rohöl auf die Tiefststände der Gewinnrezession von 2015-2016 zurückgeht.

Ein mit veröffentlichter Chart zeigte einen Extremfall von unter 40 USD das Fass bei dieser Variante. Am Montagnachmittag in Asien stand WTI weniger als einen Dollar von der kritischen Unterstützungslinie bei 50 USD entfernt.

WTI

Chinas {Aktien- und Rohstoffmärkte brachen am Montag tief ein, in der ersten Handelssitzung nach der verlängerten Pause zum chinesischen Neujahrsfest. Seit dem Ausbruch des Coronavirus in der zentralchinesischen von Wuhan hat sich die Seuche immer weiter ausgebreitet und mittlerweile mehr als 360 Menschenleben gefordert und über 17.000 Ansteckungen verursacht, ohne das ein Ende abzusehen wäre.

Chinas Finanzspritzen weitgehend wirkungslos

Der Einbruch kam trotz der Zusicherung von Chinas Zentralbank, den Märkten Liquidität im Wert von 1,2 Billionen Yuan (174 Milliarden US-Dollar) zuzuführen, um die Lage zu stabilisieren.

Goldman Sachs (NYSE:GS) sagte in einer am Sonntag herausgegebenen Mitteilung zu Energieinvestitionen, dass von Treffen mit generalistischen Investoren an der Westküste in der vergangenen Woche "wenig Interesse an einer positiveren Positionierung für ein verbessertes Makro-Setup in 2021-22" kam.

Untergangsstimmung mal beiseite, scheint das Problem mit der Krise um das Coronavirus die Schwierigkeit zu sein, genau zu quantifizieren, was in den kommenden Tagen, Wochen oder Monaten passieren könnte. Bisher konnten die besten Banken und Forschungsboutiquen der Wall Street nur Vermutungen anstellen.

Laut Sanford C. Bernstein & Co. könnte das Öl ohne die Intervention der OPEC auf rund 50 USD das Fass fallen. Die Prognose für den Benzinbedarf wurde um 50.000 Fass am Tag und für den Dieselverbrauch um 40.000 Fass am Tag gesenkt

Morgan Stanley (NYSE:MS) sagte, sollte der Ausbruch drei bis vier Monate lang weiter eskalieren, dies das Wachstum des chinesischen Verbrauchs um rund 75.000 Fass am Tag in 2020 beschneiden würde. Sollte der Ausbruch in ein bis zwei Monaten seinen Höhepunkt erreichen, würde das Nachfragewachstum im ersten Quartal von 310.000 auf 150.000 Fass pro Tag sinken.

Die Streichung von Flügen könnten im ersten Quartal zu einem Verbrauchsrückgang von 400.000 bis 700.000 Fass Düsentreibstoff pro Tag führen, während die schwache Nachfrage nach Dieselkraftstoff zu Kürzungen des Raffinerielaufs führen könnte, sagte Morgan Stanley.

Laut S & P Global Platts wird die weltweite Ölnachfrage im schlimmsten Fall um „massive und fast katastrophale" im Februar um 2,6 Millionen Fass pro Tag und im März um 2 Millionen Fass am Tag sinken. Für Düsentreibstoff könnte dies bedeuten, dass die Nachfrage im nächsten Monat um eine Million Fass pro Tag sinkt.

Vier Wochen machen OPEC-Arbeit der letzten 18 Monate zunichte

In nur vier Wochen hat das Coronavirus zunichte gemacht, was die Organisation erdölexportierender Länder mühsam in mehr als einem Jahr aufgebaut hat. Die OPEC knöpfte sich ihre widerspenstigsten Mitglieder vor - den Irak, Libyen und Nigeria - um die Einhaltung der in den letzten 18 Monaten zugesagten Kürzungen zu erreichen.

Das Kartell hielt seine Linie, obwohl Donald Trump in seinen Tweets niedrigere Preise an den Tankstellen forderte, da US-Präsident befürchtete, dass die hohen Preise seinen republikanischen Kollegen bei den Zwischenwahlen Stimmen kosten könnten (die Demokraten gewannen die Mehrheit im Unterhaus trotz alledem).

In den vergangenen eineinhalb Jahren gab es keine Maßnahmen, die die OPEC auf die laufende Krise hätte vorbereiten können. Das Coronavirus hat praktisch jedes Quäntchen an Zuversicht aus dem Markt vertrieben und nichts als Angst gelassen.

Es hat das Fundament für die bullische Plattform erschüttert, die Brent im Oktober 2018 auf über 86 USD steigen ließ - seinem höchsten Stand seit den 100-Dollar-das-Fass-Tagen von 2013 - und erneut einen Höchststand von über 71 USD in diesem Jahr, nach der Volatilität der letzten Monate. Jetzt ist alles, woran die Händler denken können, wie viel tiefer der Markt noch fallen kann, das das Virus nicht so schnell verschwinden wird.

Goldpreis nimmt Kurs auf 1.600 USD-Marke

Wie sieht also das Szenario für Gold aus?

Als jedermanns liebste Absicherung in der Epidemie — abgesehen von US-Staatsanleihen und dem Yen natürlich — scheint Gold logischerweise Schwung aufzubauen, um auf die Siebenjahreshoch von über 1.600 USD zurückzukehren, die es Anfang Januar auf die Tötung von Soleimani hin erreicht hatte.

Doch im asiatischen Handel am Montag befanden sich sowohl Goldbarren als auch Futures im Rückwärtsgang, was wieder einmal ihre Volatilität in den letzten Wochen widerspiegelte, trotz der Risikoaversion über die Märkte hinweg.

Einige waren von der jüngsten Preisentwicklung beim Gold enttäuscht. Die Analysten von Capital Economics sagten jedoch, der sichere Hafen könne nur steigen, solange die Epidemie anhält:

"Es gibt Spielraum für Gold noch viel weiter zu steigen, sollte das Wuhan-Virus in den kommenden Wochen nicht unter Kontrolle gebracht werden. Wenn die Schließung von Fabriken auf dem chinesischen Festland ausgeweitet wird, könnte dies in aller Welt schwere wirtschaftliche Folgeschäden verursachen, was den Goldpreis stützen würde".

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