Die Rohölsorte West Texas Intermiediate korrigiert die übergeordnete Aufwärtsbewegung weiterhin in Form einer bullishen Flagge. Nachdem der starke US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag zunächst nicht zu steigenden Notierungen bei WTI führte, setzte zu Wochenbeginn eine neue bullishe Impulsbewegung ein. In den kommenden Tagen wird auch die bevorstehende Berichtsaison und die damit einhergehende Ausblicke der US-Unternehmen den Ölpreis beeinflussen. Die OPEC geht zumindest von einem steigenden Rohölbedarf im kommenden Jahr aus und nähert damit die Hoffnung auf einen steigenden Ölpreis.
Übergeordnete Marktsituation WTI - 13.07.2016
Am gestrigen Dienstag konnten die Ölpreise nach mehreren Verlusttagen endlich wieder anziehen und bewegten sich damit aus charttechnischer Sicht absolut im Handelsplan. Nach dem Test der unteren Flaggenbegrenzung setzte am Dienstag eine bullishe Impulsbewegung ein, die den Preis für ein Barrel West Texas Intermediate über den ersten Widerstand bei 46,- USD zog.
Neben der Schwäche des US-Dollars zu Wochenbeginn kommt den Notierungen Händlern zufolge die Aussicht auf weiter sinkende US-Ölreserven zugute. Der offizielle Ölmarktbericht des US-Energieministeriums wird am Mittwochnachmittag publik gemacht. Analysten rechnen mit einem Rückgang der Lagerbestände an Rohöl in den USA um etwa 3,25 Millionen Barrel. Sinkende Ölreserven sind in der Regel ein Hinweis auf ein geringeres Angebot oder eine stärkere Nachfrage. Beide Faktoren würden sich positiv auf den Ölpreis auswirken und sorgen damit für die steigenden Notierungen im Vorfeld.
Auch die Organisation für erdölexportierende Länder (Opec) ging in einem Statement von steigenden Preisen für die Zukunft aus. Für 2017 rechnet die Opec mit einem steigenden globalen Ölbedarf. Die Nachfrage werde voraussichtlich um 1,2 Mio. auf durchschnittlich 95,3 Mio. Barrel pro Tag zunehmen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht der Organisation. Die steigende Nachfrage ist laut Opec insbesondere Schwellenländern wie Indien oder auch China zuzuschreiben. Weitere Sorgen innerhalb der europäischen Union dürften sich daher zunächst nicht auf den Ölpreis auswirken. Interessanter werden dafür allerdings die Aussichten der US-Unternehmen im Rahmen der anstehenden Ertragssaison. Dürften die Ausblicke hier verhalten ausfallen, würde dies wohl einen Belastungsfaktor für den Ölpreis darstellen. Da die Erwartungen im Vorfeld allerdings sehr stark nach unten revidiert worden sind, ist hier eher Potenzial für positive Überraschungen gegeben.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen
47,05 USD
46,37 USD
46,05 USD
45,00 USD
44,50 USD
Widerstände
47,40 USD
48,70 USD
49,60 USD
50,30 USD
50,60 USD
Ausblick für den WTI:
Im kurzfristigeren H4-Chart zeigt sich die gelungene Wende an der Flaggenbegrenzung nochmals etwas deutlicher. Der erste Widerstand bei 46,- USD je Barrel wurde dabei am gestrigen Handelstag bullish ausgehebelt. Selbiges gilt für die 50er-EMA auf Tagesbasis (rot gestrichelt) was ein zusätzliches bullishes Signal darstellt.
Um eine bullishe Impulsbewegung an die obere Begrenzung der bullishen Flagge nicht zu gefährden, sollten im Wochenverlauf Kurse unterhalb von 44,45 und 44,20 USD vermieden werden. Ansonsten könnte eine stärkere Abwärtsbewegung mit Kurszielen bei 43,24 USD und 42,55 USD einsetzen. Oberhalb des Vortageshochs bei 47,52 USD sollte sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen und die Notierungen bis in den Widerstandsbereich bei 48,26 USD 48,70 USD bringen. Hier entscheidet sich dann, ob WTI aus der übergeordneten Korrekturformation bullish ausbrechen kann oder ob es nochmals zu einem Rücksetzer und einer Fortsetzung der Bullflag kommt. Die Ertragssaison könnte hier das Zünglein an der Waage sein.