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Zentralbanken in der Glaubwürdigkeitskrise

Veröffentlicht am 21.12.2022, 06:35
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Die wichtigsten Zentralbanken der Welt konnten zum Jahresende einen gewissen Konsens erzielen, als die meisten von ihnen ihre Zinssätze in der letzten Sitzung des Jahres 2022 um einheitlich 50 Basispunkte anhoben. Aber die Marktteilnehmer sind zu Recht über das, was im neuen Jahr auf sie zukommt, verunsichert.

Der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell hat letzte Woche noch einmal unmissverständlich darauf hingewiesen, dass der Kampf gegen die Inflation im nächsten Jahr mit weiteren Zinserhöhungen fortgesetzt wird, auch wenn diese wahrscheinlich geringer ausfallen werden als die vier Anhebungen um jeweils 75 Basispunkte in diesem Jahr.

"Ich wünschte, es gäbe einen völlig schmerzlosen Weg, um die Preisstabilität wiederherzustellen", sagte Powell am Mittwoch nach der zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed. "Den gibt es aber nicht."

Powell und seine Kollegen haben angedeutet, dass sie die Zinsen nicht vor 2024 senken werden. Allerdings sind sich die Teilnehmer an den Finanzmärkten da nicht so sicher. Sie wetten darauf, dass sich die Entscheidungsträger der Fed schon wieder irren - sie haben sich in dieser Entwicklung eigentlich dauernd geirrt - und die Zinsen im nächsten Jahr senken werden, sobald die Inflation zurückgeht. Andernfalls werden die Zinserhöhungen die USA in eine Rezession stürzen und die Fed zu einer Zinssenkung zwingen.

Nouriel Roubini, der aus gutem Grund als Übelkrähe seines Berufsstands oder Dr. Doom bekannt ist, hat keinen Zweifel daran, welches der Szenarios sich durchsetzen wird. "Es wird keine kurze und seichte Rezession geben", sagte er in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Financial Times. "Sie wird tiefgreifend und dauerhaft sein."

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Roubini fügte hinzu, dass die Lage in den USA zwar schlecht sei, Europa aber noch viel schlechter dastehe. In dem Interview erzählte er, dass er 1958 geboren ist und die Dinge in seiner Jugend weniger besorgniserregend waren.

Dieses Mal sei es anders, so warnt der pessimistische Experte.

"Es ist anders als in den letzten 75 Jahren relativen Friedens, Fortschritts und Wohlstands, denn davor war die Geschichte der Menschheit eine Geschichte von Hungersnöten, Kriegen, Krankheiten, Völkermorden und so weiter."

Roubinis Ruf bezieht sich auf seiner Prognose einer Rezession im Jahr 2006, die dem Einbruch des Immobilienmarktes vorausging. Seine Prognose war richtig, dennoch hoffen Optimisten, dass seine aktuellen düsteren Aussichten falsch oder übertrieben sind. Der Ökonom zitiert den Klimawandel, künstliche Intelligenz, Handelskriege, politische Polarisierung, russische und chinesische Aggressionen und eine Vielzahl anderer Faktoren, die diese Zeit so tückisch machen.

Der einzige Hoffnungsschimmer ist seiner Meinung nach, dass die Welt von neuen Technologien wie der Kernfusion profitieren wird, wenngleich Roubini befürchtet, dass die 15 bis 20 Jahre, bis diese Technologie einsatzbereit ist, zu lang sind.

Der Interviewer von der FT zeigte leichte Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Roubini, aber eine größere Sorge sind die Zweifel der Finanzmärkte angesichts der Beteuerungen von Powells hinsichtlich der Fed. Die Fehler der Fed in den letzten 18 bis 24 Monaten haben ihre Glaubwürdigkeit beschädigt, so dass die Zweifel der Anleger nicht ganz unberechtigt sind.

Vor einem Jahr hatten die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed für das gesamte Jahr 2022 einen Zinsanstieg um lediglich 75 Basispunkte prognostiziert - den sie den Märkten dann in vier aufeinanderfolgenden Sitzungen zusammen mit weiteren Erhöhungen servierten. So endet das Jahr mit einem Leitzins von 4,375 % statt der Ende letzten Jahres prognostizierten 0,875 %.

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Für immer mehr Investoren stellt sich das Problem, dass die Fed-Politiker zu viel quatschen. Wenn es zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Notwendigkeit für Forward Guidance gab, dann erscheint sie jetzt nicht mehr hilfreich.

Letzten Endes müssen die Notenbanken aber einfach einen besseren Job machen. Das würde wahrscheinlich bedeuten, dass man sich nicht mehr auf die Sicherheit von Zahlen berufen sollte, sondern dass es im FOMC und anderen politischen Entscheidungsgremien zu lebhafteren Debatten und Meinungsverschiedenheiten kommt. Hoffen wir das Beste.

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