FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Senkung der Unternehmensziele hat den Aktien von SLM Solutions (4:AM3D) am Freitag sichtbar zugesetzt. Nach dem anfänglichen Kurssturz von über 8 Prozent konnten die Aktien des 3D-Drucker-Herstellers ihr Minus allerdings eindämmen: Zuletzt verloren sie 4,92 Prozent auf 30,145 Euro - das reichte aber immer noch nur für einen der hinteren Plätze im schwachen TecDax (TecDAX).
Wegen der gescheiterten Übernahme durch den US-Konzern General Electric (GE) (1:GE) rechnet SLM nun mit einem Jahresumsatz zwischen 75 und 80 Millionen Euro. Bislang hatte das Ziel bei 85 bis 90 Millionen Euro gelegen. Die Markterwartung habe sogar eher am oberen Ende dieser Spanne gelegen, erklärte ein Händler die negative Kursreaktion der Aktie.
Gnädiger fielen hingegen die Urteile der Analysten aus: Die Senkung des Umsatzziel sei nach der gescheiterten Übernahme durch GE nicht überraschend gekommen, wenngleich etwas eindeutiger ausgefallen als erwartet, schrieb Adrian Pehl von der Commerzbank (DE:CBKG).
Er sei mit seinen Schätzungen schon vor dem Abbruch der Übernahmepläne zurückhaltender gewesen als der Markt, erklärte Cengiz Sen von der Investmentbank Equinet. Die neuen Ziele hält er nun für realistischer und bleibt mit Blick auf das kommende Jahr optimistisch.
Auch Uwe Schupp von der Deutschen Bank (DE:DBKGn) blickte nach vorn. Gespräche mit dem Management hätten den Eindruck hinterlassen, dass wichtige Kunden zurück am Verhandlungstisch seien, heißt es in einer aktuellen Studie. Für das laufende Jahr dürfte es zwar zu spät sein, mögliche Aufträge in Umsätze umzumünzen. Im Geschäftsjahr 2017 gehe es dann aber um die Rückeroberung von Marktanteilen.
Anfang September hatte die Kaufofferte von GE die SLM-Aktie fast bis auf 44 Euro nach oben katapultiert. Anderthalb Monate später kam dann die kalte Dusche: Da der Hedge-Fonds und SLM-Großaktionär Elliott das Angebot nicht akzeptieren wollte und GE im Streit um einen höheren Preis hart blieb, scheiterte der Deal schließlich. Auf dem aktuellen Niveau ist die SLM-Aktie aber immerhin noch rund achteinhalb Prozent teurer als vor Bekanntwerden der Übernahmepläne.