Investing.com - Wall Street startete heute zum ersten Mal diese Woche positiv in den Handel, nachdem das US-Abgeordnetenhaus dem Haushaltsentwurf für die nächsten zwei Jahre, den Demokraten und Republikaner in den letzten Wochen mühsam ausgehandelt haben, am Vortag zugestimmt hatte. Der Dow Jones eröffnete um 0,17% fester bei 15.765,50 Punkten. Der S&P 500 legte um 0,25% auf 1.779,90 Zähler zu und der Nasdaq 100 rückte um 0,49% auf 3.477,20 Punkte zu.
Nach der unteren Kammer des US-Kongress muss noch der Senat über das Budget bestimmen. Dies wird voraussichtlich nächste Woche der Fall sein. Der Etat sieht drastische Einsparungen in der Verwaltung vor. Beispielsweise sollen die Hilfen für Langzeitarbeitslose gekürzt werden.
Auch sollen die Pensionen für Militärs und Beamte reduziert werden. Gleichzeitig schafft der neue Haushalt allerdings die automatischen Kürzungen ab. Auch wenn der Staat an die Schuldenobergrenze gelangt, soll der sogenannte „Sequester“ nicht mehr eintreten. Auch wird dieser einen weiteren Verwaltungsstillstand, wie es im Oktober der Fall war, abwenden.
Allerdings wurden kontroverse Themen, wie die von den Republikanern verlangten Einschnitte im Gesundheitswesen und den Rentenprogrammen oder die von den Demokraten geforderten Maßnahmen gegen Steuerschlupflöcher für Reiche ausgeklammert.
Nach den positiven Wirtschaftsdaten der letzten Monate und dem überraschenden Rückgang der US-Arbeitslosenrate im November auf 7% nehmen die Chancen zu, dass die Federal Reserve Bank nächste Woche während ihrer Ratssitzung beschließt doch noch dieses Jahr ihre Geldpolitik zu straffen. Die Zunahme der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Vorwoche, dürfte keine weitgehende Auswirkung auf die Entscheidung des Offenmarktausschusses haben, da zur Weihnachtssaison die Volatilität
Am US-Markt nimmt die Nervosität weiter zu. Von Konjunkturseite sind im November die Erzeugerpreise den dritten Monat in Folge gefallen. Die Zahl sank leicht um 0,1%. Im Vorjahresvergleich legten sie allerdings um 0,7% zu, nach einem Anstieg von 0,3% im Oktober. Ohne Berücksichtigung von volatilen Komponenten wie Lebensmitteln und Energie stiegen die Erzeugerpreise gegenüber Oktober 2013 leicht um 0,1%.
Am New Yorker Parkett ist zur jetzigen Stunde Visa größter Gewinner im Dow Jones bei einem Plus von 0,74%. Topwert im S&P 500 und Nasdaq 100 ist Adobe bei einem Anstiegen von 9,96%.
Die größten Verluste im US-Leitindex verzeichnen derzeit Microsoft und United Technologies bei Abschlägen von jeweils 1,03% und 0,96%. Der US-Mischkonzern sank, nachdem die am Vortagabend angekündigte Umsatz- und Gewinnprognose für das kommende Jahr die Markterwartungen enttäuschte. Der Konzern rechnet für 2014 mit einem 1,6% höheren Umsatz von rund 64 Mrd. USD und einem Gewinn von 6,55 bis 6,85 Dollar je Aktie. Grund dafür seien Modifizierungen bei den Steuergesetzen und die schwache Nachfrage seitens der US-Regierung nach Militärflugzeugen und Hubschraubern. Die nur langsam an Fahrt gewinnende Wirtschaftserholung in Europa sei ein weiterer Belastungsfaktor.
Weitere Flops sind Anadarko und Regeneron Pharmacy bei Abschlägen von jeweils 9,14% und 1,89%.