Keine Panik bei deutschen Banken - Griechenland-Risiko begrenzt
FRANKFURT - Die direkten Gefahren einer griechischen Staatspleite für deutsche Banken sind vergleichsweise gering. Ende 2014 hatten die Institute nach Berechnungen der Bundesbank in dem Euro-Land noch 2,4 Milliarden Euro verliehen. Staatsanleihen halten sie seit dem Schuldenschnitt vom Frühjahr 2012 kaum noch. Damals mussten sie rund die Hälfte ihrer Forderungen abschreiben und verbuchten deshalb hohe Verluste. Seitdem haben sie ihre Investitionen in griechische Staatstitel fast komplett zurückgefahren.
ROUNDUP: Deutsche Chemie- und Pharmaindustrie ist bei Griechenland gelassen
FRANKFURT - Die Eskalation der Griechenland-Krise wird die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie nicht aus der Bahn werfen. Griechenland spiele als Auslandsmarkt für die deutsche Chemie wirtschaftlich "eine untergeordnete Rolle", sagte ein Sprecher des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) am Montag auf Anfrage. Auch in den Konzernzentralen sorgen die jüngsten Nachrichten nicht für hektische Betriebsamkeit. Für die meisten Unternehmen gehört das in einer tiefen Krise steckende Land nicht zu den wichtigen Exportmärkten. Von den deutschen Pharmaherstellern ist nur Boehringer Ingelheim auch mit einem eigenen Werk in Griechenland vertreten.
Deutsche Telekom: 'Griechische Tochter in hervorragender Verfassung'
BONN - Die Deutsche Telekom (XETRA:DTEGn) sieht ihre griechische Tochter OTE im zugespitzten Schuldendrama des Landes weiter finanziell gut aufgestellt. Zu möglichen Auswirkungen einer Staatspleite oder eines Austritts des Landes aus der Euro-Währungsunion auf die Geschäfte des Dax-Konzerns (DAX) wollte sich ein Sprecher am Montag nicht äußern. "OTE ist in hervorragender Verfassung", sagte er. Die finanzielle Lage des Unternehmens sei nicht mit dem griechischen Staat vergleichbar.
Media-Saturn sieht sich für Griechenland-Austritt gerüstet
FRANKFURT - Europas größter Elektronikhändler Media-Saturn sieht sich eigenen Angaben zufolge für eine Eskalation der Krise in Griechenland gerüstet. "Wir beobachten die Situation genau und sind vorbereitet", sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag auf Anfrage. Alle zehn griechischen Media Märkte blieben weiterhin geöffnet. Zur aktuellen Geschäftslage wollte sich die Sprecherin nicht äußern.
Deutscher Bank drohen wegen Libor-Skandals weiter Konsequenzen der Bafin
FRANKFURT/BONN - Im Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze drohen der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) auch nach dem Rücktritt von Co-Chef Anshu Jain noch Konsequenzen der Finanzaufsicht Bafin. Ein Sprecher der Behörde sagte am Montag auf Anfrage, dass sogenannte aufsichtsrechtliche Maßnahmen möglich seien. Das könnte bedeuten, dass das größte deutsche Geldhaus zu Umstrukturierungen verpflichtet wird, damit sich früheres Fehlverhalten nicht mehr wiederholen kann.
K+S: Noch keine Entscheidung über geplante Übernahme durch Potash
KASSEL - Der Kasseler Kali- und Salz-Produzent K+S (XETRA:SDFGn) berät weiter über das Gesprächsangebot zur Übernahme des Konzerns durch den kanadischen Düngemittelkonzern Potash (NYSE:POT). "Die Prüfung läuft. Es gibt noch kein Ergebnis", sagte K+S Vorstandschef Norbert Steiner am Montag in Kassel. Ein klares Bekenntnis zu den deutschen Produktionsstandorten vermied er. "Ich denke, das wird die Zukunft zeigen", sagte Steiner auf die Frage, ob in fünf Jahren in Nordhessen noch Kali produziert werde.
ROUNDUP: Deutsche Börse will Index-Anbieter Stoxx komplett übernehmen
ESCHBORN - Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt hat der Chef der Deutschen Börse (XETRA:DB1Gn), Carsten Kengeter, eine erste neue Wachstumschance gefunden und geht gleich in die Offensive: Der Konzern kündigte am Montag an, den Index-Anbieter Stoxx sowie die Indexberechnungsfirma Indexium komplett übernehmen zu wollen. Dafür bietet die Deutsche Börse dem Schweizer Börsenbetreiber Six 650 Millionen Schweizer Franken (627 Mio Euro). Six zeigte sich in einer Stellungsnahme offen für die Verhandlungen. Ein Sprecher erklärte auf Anfrage, dass das Betreiben von globalen Indizes nicht zum Kernauftrag seines Unternehmens gehöre. Eine Zeitvorgabe für die Übernahmegespräche gebe es nicht.
ROUNDUP: Siemens (XETRA:SIEGn) will Dresser-Rand-Kauf abschließen - Grünes Licht aus Brüssel
BRÜSSEL/MÜNCHEN - Der Elektrokonzern Siemens (ETR:SIE) steht vor dem Abschluss seiner umstrittenen Milliarden-Übernahme in den USA. Von der EU-Kommission hat Siemens grünes Licht für den Kauf des US-Komressorenherstellers Dresser-Rand bekommen. Man sei überzeugt, "dass der Zusammenschluss nicht zulasten der europäischen Verbraucher geht", sagte EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Montag in Brüssel. Siemens muss daher keine Auflagen erfüllen. Bereits bis diesen Dienstag will der Konzern das Geschäft abschließen. Einschließlich ausstehender Finanz-Verbindlichkeiten von mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar von Dresser-Rand beläuft sich der Kaufpreis auf 7,8 Milliarden Dollar (rund 7 Mrd Euro).
ROUNDUP: Bei der Post wird wieder verhandelt - Streiks gehen zunächst weiter
BONN/BERLIN - Im Tarifkonflikt bei der Post kehren die Parteien nach mehr als drei Wochen Streik an den Verhandlungstisch zurück. Das teilten die Gewerkschaft Verdi und die Post am Montag mit. Die Verhandlungen sollen am 3. Juli stattfinden. Verdi hatte den neuen Verhandlungstermin vorgeschlagen. Die Post begrüßte den Verdi-Vorstoß. Es sei ein positives Zeichen, dass Verdi ohne Vorbedingungen verhandeln wolle, sagte Post-Personalchefin Melanie Kreis. Als Zeichen des guten Willens sollten nun alle Streikaktionen ruhen.
IPO: Immobilienkonzern Ado bläst Börsengang vorerst ab - 'Unsicherheit am Markt'
BERLIN - Der Immobilienkonzern Ado hat wegen der Marktturbulenzen rund um die griechische Schuldenkrise seinen geplanten Börsengang vorerst abgesagt. Die Unsicherheit um die wirtschaftliche Situation Griechenlands habe das Management dazu veranlasst, die Erstnotiz bis auf weiteres zu verschieben, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der vor allem in Berlin vertretene Anbieter von Wohnimmobilien mit rund 13 700 Wohnungen verwies auf reges Interesse von institutionellen Investoren. Die Gesellschaft werde den Markt für einen möglichen neuen Anlauf beobachten. Der Konzern wollte ursprünglich für rund 400 Millionen Euro Aktien platzieren, der erste Handelstag war für diesen Dienstag geplant.
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