* Spekulationen um Spanien halten trotz EU-Dementi an
* Aktien von Daimler und BMW Schlusslichter im Dax
* Nokia-Aktien stürzen nach erneuter Gewinnwarnung ab
* Zurückhaltender Ausblick drückt FedEx-Papiere
(neu: Schlusskurse, Nokia, BASF, FedEx)
Frankfurt, 16. Jun (Reuters) - Gebremst von schwachen
Autowerten und anhaltenden Spekulationen über EU-Hilfen für
Spanien sind die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch kaum vom
Fleck gekommen. Der Dax<.GDAXI> schloss mit einem nur leichten
Plus von 0,3 Prozent bei 6190 Zählern. "Der Markt hat die Sorgen
über die Politik, den Euro und die Staatsschulden satt,
obwohl keines dieser Themen verschwunden ist", sagte Analyst
Justin Urquhart Stewart von Seven Investment Management. "Die
Märkte haben sich etwas beruhigt und es wird wieder auf
Unternehmensbewertungen geachtet, die sehr gut aussehen." Der
EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Euro-Zone schloss nahezu
unverändert bei 2718 Punkten.
Die Spekulationen, Spanien könne wegen Haushaltsproblemen
Mittel aus dem Schutzschirm der Europäischen Union (EU) abrufen,
halten sich seit Tagen, wurden von dem südeuropäischen Land
allerdings dementiert. Die EU-Kommission wies einen
Medienbericht zurück, wonach sie zusammen mit dem
Internationalen Währungsfonds (IWF) und den USA einen
Notfallplan für Spanien vorbereite. Nervosität kam bei
Investoren vor der für Donnerstag erwarteten Auktion spanischer
Staatsanleihen auf. Der von Investoren geforderte
Risikoaufschlag für zehnjährige spanische Anleihen
gegenüber Bundesanleihen gleicher Laufzeit
kletterte mit 233 Basispunkten auf seinen höchsten Stand seit
Einführung des Euro im Jahr 1999.
Schlusslichter im Dax waren die Aktien von Daimler
und BMW mit Abschlägen von 2,8 beziehungsweise 2,1
Prozent. Händler begründeten dies mit Gewinnmitnahmen, da
Anleger mit beiden Titeln seit Jahresbeginn besser als mit einer
Anlage in den Gesamtmarkt gefahren seien. BMW gewannen seither
fast ein Viertel an Wert, Daimler rund elf Prozent. Der Dax hat
im gleichen Zeitraum nur 3,7 Prozent zugelegt. Auch europaweit
wurden Autoaktien verkauft, der Stoxx-Branchenindex<.SXAP> gab
1,9 Prozent nach. Hingegen verteuerten sich die
Volkswagen-Vorzüge um 0,2 Prozent. Europas größter
Autobauer hatte nach überraschend guten Geschäften in den ersten
fünf Monaten die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben.
KURSGEWINNE BEI E.ON UND BASF STÜTZEN DAX
Gestützt wurde der Dax vom Kursgewinnen der
Index-Schwergewichte BASF und E.ON von
jeweils 1,2 Prozent. Hingegen verbilligten sich die Papiere des
E.ON-Konkurrenten RWE um 0,1 Prozent.
RWE-Finanzchef Pohlig drohte in einem Zeitungsinterview
mit der Kürzung der Dividende, sollte die Bundesregierung die
Einführung einer Steuer auf atomare Brennelemente beschließen.
An der Börse in Helsinki stürzten Nokia-Aktien um
neun Prozent ab. Der weltgrößte Handyhersteller hat Probleme im
Geschäft mit Smartphones und schraubte daher seine Umsatz- und
Gewinnpgrognose für die Handysparte im laufenden Quartal
herunter. Händlern zufolge hegten Anleger zunehmend die Sorge,
der finnische Konzern könne nicht mit US-Konkurrenten wie dem
iPhone-Hersteller Apple mithalten. Apple-Aktien stiegen
um gut zwei Prozent.
Ein zurückhaltender Ausblick hat in New York die Aktien des
US-Paketdienst FedEx 2,1 Prozent ins Minus gedrückt.
Zeitweilig lasteten die Nachrichten auch auf den Aktien der
Deutschen Post. Sie rutschten bis zu 2,5 Prozent ab,
gingen aber unverändert bei 12,56 Euro aus dem Handel. Börsianer
verwiesen auf für FedEx auflaufende Belastungen aus der Renten-
sowie Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter und der Wartung der
Flugzeuge, die so nicht auf die Post übertragbar seien.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)