STUTTGART (dpa-AFX) - Die Beschlüsse auf dem vergangenen EU-Gipfel in Brüssel haben in der vergangenen Woche für eine bessere Stimmung unter den Anlegern börsengehandelter Fonds (ETFs) gesorgt. Wie aus den Umsatzstatistiken des Segments ETF BestX der Börse Stuttgart hervorgeht, haben längerfristig orientierte Anleger zwischen dem 25. und 29. Juni bei klassischen Fondsprodukten auf den europäischen Aktienmarkt wieder beherzter zugegriffen. 'Diesmal scheinen die Beschlüsse also nachhaltiger von den Anlegern akzeptiert zu werden', sagte der Leiter des ETF-Handels bei der Börse Stuttgart, Michael Görgens.
In der Nacht zum Freitag hatten die Staats- und Regierungschefs des Euroraums Entscheidungen getroffen, die im Vorfeld so nicht erwartet worden waren. Unter anderem soll der Euro-Rettungsschirm ESM nach Einrichtung einer zentralen Finanzaufsicht auch Banken direkt rekapitalisieren dürfen. Zudem müssen Gläubiger des spanischen Staats nicht mehr fürchten, dass ihre Forderungen infolge der dortigen Bankenrettung nachrangig behandelt werden. 'Mit solch einem Paukenschlag auf dem EU-Gipfel hatte niemand gerechnet', kommentierte Görgens die Beschlüsse, die den internationalen Aktienindizes zu Wochenschluss kräftigen Rückenwind gegeben hatten.
Sowohl beim Dax als auch bei Fonds auf den EuroStoxx 50 waren mit steigenden Kursen rechnende ETF-Anleger in der Überzahl, nachdem sie sich in der Woche zuvor noch mit Engagements zurückgehalten hatten. Etwas anders haben sich laut Görgens aber die taktisch agierenden Anleger verhalten: 'Diese Anlegergruppe setzte weiter auf fallende Notierungen und damit wohl auch auf eine schnelle Ernüchterung der Finanzmärkte, wie sie zum Beispiel nach den Hilfszusagen für Spanien oder der Wahl in Griechenland eintrat.' Entsprechend war bei Short-Produkten eine hohe Nachfrage zu verzeichnen. Gehebelte Fonds dagegen wurden überwiegend verkauft.
Besonders stark blieb das Interesse an Fonds, die auf den nordamerikanischen Markt und damit zum Beispiel auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial setzen. Hier ergab sich wie schon in der Vorwoche ein sehr deutlicher Überhang an Käufern. In den Schwellenländern war die Stimmung hingegen weiter uneinheitlich. Einzig Südamerika befand sich auf der Kaufliste der Anleger. Die Fonds auf die Wirtschaftsräume Asien, Europa, Nahost und Afrika hingegen standen bei ihnen nicht hoch im Kurs. Ähnliches galt auch bei den auf Rohstoffe setzenden ETFs: 'Anleger waren hier weiterhin vorsichtig und bauten Positionen ab', fuhr Görgens fort.
Wenn 'deutlich' mehr Käufe als Verkäufe von ETFs getätigt wurden, bedeutet dies, dass das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen 70:30 oder höher war. 'Etwas' mehr Käufe heißt, dass dieses Verhältnis zwischen 70:30 und 55:45 lag. Wenn sich die Käufe und Verkäufe ungefähr ausgeglichen haben, weist dies auf ein Verhältnis von unter 55:45 bis über 45:55 hin. Wenn es dementsprechend etwas mehr Verkäufe als Käufe gab, lag das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen zwischen 45:55 und 30:70./tih/la
In der Nacht zum Freitag hatten die Staats- und Regierungschefs des Euroraums Entscheidungen getroffen, die im Vorfeld so nicht erwartet worden waren. Unter anderem soll der Euro-Rettungsschirm ESM nach Einrichtung einer zentralen Finanzaufsicht auch Banken direkt rekapitalisieren dürfen. Zudem müssen Gläubiger des spanischen Staats nicht mehr fürchten, dass ihre Forderungen infolge der dortigen Bankenrettung nachrangig behandelt werden. 'Mit solch einem Paukenschlag auf dem EU-Gipfel hatte niemand gerechnet', kommentierte Görgens die Beschlüsse, die den internationalen Aktienindizes zu Wochenschluss kräftigen Rückenwind gegeben hatten.
Sowohl beim Dax
Besonders stark blieb das Interesse an Fonds, die auf den nordamerikanischen Markt und damit zum Beispiel auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial
Wenn 'deutlich' mehr Käufe als Verkäufe von ETFs getätigt wurden, bedeutet dies, dass das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen 70:30 oder höher war. 'Etwas' mehr Käufe heißt, dass dieses Verhältnis zwischen 70:30 und 55:45 lag. Wenn sich die Käufe und Verkäufe ungefähr ausgeglichen haben, weist dies auf ein Verhältnis von unter 55:45 bis über 45:55 hin. Wenn es dementsprechend etwas mehr Verkäufe als Käufe gab, lag das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen zwischen 45:55 und 30:70./tih/la