Börsen-Zeitung: Jubiläumsgabe, Kommentar zur Ausschüttungspolitik von
Fresenius, von Claus Döring.
Frankfurt (ots) - Es war natürlich kein Zufall, dass
Fresenius-Vorstandschef Ulf Schneider bei der Zahlenvorlage für 2012
auch vorrechnete, wie attraktiv ein Investment in Fresenius-Aktien
über einen Zehnjahreszeitraum gewesen ist. Denn im Mai steht
Schneider seit zehn Jahren an der Spitze des Gesundheitskonzerns und
in dieser Dekade ging es für das Unternehmen und dessen Aktionäre
ununterbrochen aufwärts. Der Umsatz kletterte um
jahresdurchschnittlich 12% auf 19,3 Mrd. Euro, das Konzernergebnis
sogar mit einer durchschnittlichen Rate von 26% auf 938 Mill. Euro.
Jährliche Wertzuwächse in ähnlicher Dimension konnte auch ein
Fresenius-Aktionär verzeichnen: Aus einem Investment von 1000 Euro in
Fresenius-Titel wurden - bei reinvestierten Dividenden - in den zehn
Jahren 8600 Euro, während ein Investment in den Dax bis Ende 2012
'nur' einen Wert von 2600 Euro brachte.
Auch die Ausschüttung je Aktie ist in der Zehnjahresperiode
kontinuierlich von 0,38 Euro für 2002 bis auf die jetzt für 2012
vorgeschlagenen 1,10 Euro nach oben gegangen. Über Jahre hinweg
steigende Dividenden sind zwar bei gut geführten Unternehmen keine
Seltenheit, wie auch die gestern mitgeteilten Aufstockungen von BASF
und Bayer künden. Aber mit der nunmehr 20. Dividendenerhöhung in
Folge darf Fresenius in dieser Hinsicht den Kontinuitätspreis im Dax
beanspruchen.
Eine solche Strecke bekommt freilich nur zustande, wer die
Ausschüttungsquote so niedrig hält wie Fresenius. Inzwischen hat man
aber auch in Bad Homburg erkannt, dass es bei aller Vorsicht und
Betonung von Kontinuität für die Anteilseigner wenig erquicklich ist,
einen fortlaufend sinkenden Anteil an den erwirtschafteten Gewinnen
zu erhalten. Schließlich stellen die Anteilseigner ihr Kapital ja
einem Konzern zur Verfügung, der aufgrund seiner hoher Verschuldung
kein 'Investment Grade' aufweist.
Die tendenziell stiefmütterliche Behandlung der Eigenkapitalgeber,
die ja erst 2012 via Kapitalerhöhung rund 1 Mrd. Euro neu eingelegt
haben, soll sich jetzt ändern. Quasi als Jubiläumsgabe - Fresenius
wurde im Oktober 100 Jahre alt - wird die Ausschüttungspolitik
geändert. Künftig soll die Dividende im Einklang mit dem Wachstum des
bereinigten Ergebnisses je Aktie steigen. Damit wird die
Ausschüttungsquote auf dem aktuellen Niveau von 20 bis 25% verankert.
Nicht gerade üppig, aber angesichts der weiteren Wachstumspläne und
entsprechender Finanzierungserfordernisse ein angemessenes Niveau.
(Börsen-Zeitung, 27.2.2013)
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Fresenius, von Claus Döring.
Frankfurt (ots) - Es war natürlich kein Zufall, dass
Fresenius-Vorstandschef Ulf Schneider bei der Zahlenvorlage für 2012
auch vorrechnete, wie attraktiv ein Investment in Fresenius-Aktien
über einen Zehnjahreszeitraum gewesen ist. Denn im Mai steht
Schneider seit zehn Jahren an der Spitze des Gesundheitskonzerns und
in dieser Dekade ging es für das Unternehmen und dessen Aktionäre
ununterbrochen aufwärts. Der Umsatz kletterte um
jahresdurchschnittlich 12% auf 19,3 Mrd. Euro, das Konzernergebnis
sogar mit einer durchschnittlichen Rate von 26% auf 938 Mill. Euro.
Jährliche Wertzuwächse in ähnlicher Dimension konnte auch ein
Fresenius-Aktionär verzeichnen: Aus einem Investment von 1000 Euro in
Fresenius-Titel wurden - bei reinvestierten Dividenden - in den zehn
Jahren 8600 Euro, während ein Investment in den Dax bis Ende 2012
'nur' einen Wert von 2600 Euro brachte.
Auch die Ausschüttung je Aktie ist in der Zehnjahresperiode
kontinuierlich von 0,38 Euro für 2002 bis auf die jetzt für 2012
vorgeschlagenen 1,10 Euro nach oben gegangen. Über Jahre hinweg
steigende Dividenden sind zwar bei gut geführten Unternehmen keine
Seltenheit, wie auch die gestern mitgeteilten Aufstockungen von BASF
und Bayer künden. Aber mit der nunmehr 20. Dividendenerhöhung in
Folge darf Fresenius in dieser Hinsicht den Kontinuitätspreis im Dax
beanspruchen.
Eine solche Strecke bekommt freilich nur zustande, wer die
Ausschüttungsquote so niedrig hält wie Fresenius. Inzwischen hat man
aber auch in Bad Homburg erkannt, dass es bei aller Vorsicht und
Betonung von Kontinuität für die Anteilseigner wenig erquicklich ist,
einen fortlaufend sinkenden Anteil an den erwirtschafteten Gewinnen
zu erhalten. Schließlich stellen die Anteilseigner ihr Kapital ja
einem Konzern zur Verfügung, der aufgrund seiner hoher Verschuldung
kein 'Investment Grade' aufweist.
Die tendenziell stiefmütterliche Behandlung der Eigenkapitalgeber,
die ja erst 2012 via Kapitalerhöhung rund 1 Mrd. Euro neu eingelegt
haben, soll sich jetzt ändern. Quasi als Jubiläumsgabe - Fresenius
wurde im Oktober 100 Jahre alt - wird die Ausschüttungspolitik
geändert. Künftig soll die Dividende im Einklang mit dem Wachstum des
bereinigten Ergebnisses je Aktie steigen. Damit wird die
Ausschüttungsquote auf dem aktuellen Niveau von 20 bis 25% verankert.
Nicht gerade üppig, aber angesichts der weiteren Wachstumspläne und
entsprechender Finanzierungserfordernisse ein angemessenes Niveau.
(Börsen-Zeitung, 27.2.2013)
Originaltext: Börsen-Zeitung
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