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Dax nimmt von 8.700 Marke Abstand - Zurückhaltung vor Regierungsbildung

Veröffentlicht am 23.09.2013, 18:22
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Investing.com – Der Dax ging im Laufe des Vormittags auf Berg- und Talfahrt. Im Nachhinein verharrte der deutsche Leitindex bis zum Börsenschluss im Minus. Aus dem Handel ging er mit einem Abschlag von 0,47% auf 8.635,29 Punkte.  In der zweiten Reihe schloss der MDax ebenfalls in der Verlustzone mit einem Rückgang von 0,37% auf 14.966,22 Punkte. Der TecDax dagegen konnte sich im grünen Bereich halten und beendete den Handelstag mit einem hauchdünnen Gewinn von 0,28% auf 1.070,52 Punkte.

Die schwierige Regierungsbildung, die sich nach dem Wahlsieg der CDU/CSU um Angela Merkel abzeichnet, verunsichert die Anleger, nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Die Bundeskanzlerin hat zwar eine deutliche Mehrheit erzielt, doch blieb ihre Partei knapp vor einer absoluten Mehrheit. Zudem hat der frühere Koalitionspartner, FDP, diesmal nicht genügend Stimmen bekommen (mindestens 5%), um im Bundestag vertreten zu sein. Die Liberalen scheiden somit aus. Die Anleger zeigten sich heute in Hinsicht auf die künftige Regierungskonstellation verunsichert und hielten sich zurück.

Von Konjunkturseite ist in Deutschland der Markit Einkaufsmanagerindex für September leicht von 53,5 auf 53,8 Zähler gestiegen. Wie das Markit Institut heute mitteilte, hat ein verstärkter Auftragseingang das Wirtschaftswachstum in Deutschland den vierten Monat in Folge. Weiter versicherte das Wirtschaftsforschungsinstitut, dass die wieder an Fahrt gewinnende Dienstleistungsbranche zum moderaten Stellenbau geführt hat. Der Teilindex für die Geschäftstätigkeit legte von 52,8 auf 54,4 Punkte zu. Was die Industrieproduktion anbelangt nahm diese zwar zu, doch schwächte sie sich bei einem Rückgang von 54,8 auf 52,7 im Vergleich zu den beiden Vormonaten deutlich ab. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie ging ebenfalls leicht von 51,8 auf 51,3 Punkte zurück.

In der Eurozone notiert der Markit Einkaufsmanagerindex im September bei 52,1 Punkten nach 51,5 im August. Dies entspricht einem 27 Monatshoch. Wesentlicher Antriebsfaktor war ein starker Anstieg des Auftragseingangs. Sowohl die Industrie als auch der Servicesektor vermeldeten im September Wachstum, doch nur im Servicesektor gewann der Aufschwung an Fahrt, deutete das Markit Institut in London weiter an. Der Index für die Geschäftstätigkeit in der Dienstleistungsbranche rückte von 50,7 auf 52,1 Punkte vor. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie ging dagegen leicht von zuvor noch 51,4 auf 51,1 Zähler zurück. Auch der Teilindex für die Industrieproduktion verringerte sich von 53,4 auf 52,1 Punkte.

Zum anderen konnte sich heute der deutsche Schatz 2 Mrd. Euro am Kapitalmarkt beschaffen. Bei der 2,6-fach überzeichneten Auktion von 12-Monatsanleihen musste der Staat allerdings höhere Zinsen zahlen. Die Rendite lag bei 0,0942% gegenüber den 0,0513% bei der letzten vergleichbaren Versteigerung am 22. Juli.

Zusätzlich haben befinden sich derzeit Experten der Troika in Griechenland um die finanzielle Lage des Krisenlands zu prüfen. Athen habe Fortschritte nach Ansicht der Troika und des Finanzministers Ioannis Stournaras bei der Haushaltskonsolidierung gemacht, verlautete heute aus dem Athener Finanzministerium. Es werde sogar für möglich gehalten, dass das Land 2013 einen leichten Haushaltsüberschuss erzielt. 

Heute sind auch in Spanien Experten der Troika eingetroffen. Auch dort soll der Stand der Dinge im Thema Wirtschaft kontrolliert werden. Das endgültige Ergebnis soll erst im November vorgelegt werden. Parallel hielt heute Mario Draghi eine Rede zum Quartalsberich vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Der Präsident der Europäischen Zentralbank bekräftigte sein Versprechen die Leitzinsen in der Währungsunion für längere Zeit auf Rekord niedrigem Niveau zu belassen, angesichts der Aussicht auf eine weiterhin niedrige Inflation, die weiterhin unter dem anvisierten Ziel von 2% liegen dürfte.

In den USA belasteten die Aussagen des Präsidenten der Fed von St. Louis James Bullard, der meinte, dass der Offenmarktausschuss sich voraussichtlich nächsten Monat für eine Drosselung des Anleihekaufprogramms entscheiden wird.

Im Vorfeld der für heute vorgesehenen drei weiteren Reden von drei Mitgliedern des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank, halten sich die US-Anleger erst einmal zurück. Es werden Aussagen des Chefs der Fed in New York William C. Dudley, seines Amtskollegen in Atlanta Dennis Lockhart und Chef der Fed in Dallas Richard Fisher erwartet. Investoren erhoffen sich weitere Andeutungen zu dem Zeitpunkt ab dem die US-Notenbank beginnt ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm zurückzufahren.

In Wall Street notieren derzeit der Dow Jones und der S&P 500 Abschläge von jeweils 0,38% und 0,61%. Im breitergefassten S&P Index drückten vorwiegend Bankenwerte die Kurse ins Minus.

Von Konjunkturseite ist in den USA der Einkaufsmanagerindex für September von 53,1 auf 52,8 Punkte gesunken, teilte heute das Markit Institut in London mit. Die Wirtschaftslage im verarbeitenden Gewerbe hat sich zwar verbessert, doch im moderaten Tempo, hieß es. Der Teilindex für die Produktion ist dagegen deutlich von 52,5 im August auf 55,3 Zähler gestiegen. 

Zudem konnte der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) im August wieder auf die Wachstumszone springen. Der Indikator stieg von minus 0,43 im Juli auf ein Plus von 0,14 im August.

An den europäischen Aktienmärkten notierten die wichtigsten Leitindexe mit Verlusten. Der FTSE 100 ging um 0,59% zurück, der CAC 40 gab um 0,75% nach, der Ibex 35 sackte um 0,68% ab und der FTSE MIB verzeichnete ein Minus von 0,32%.

Am Frankfurter Parkett war K+S Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 2,89%. Topwerte im MDax und TecDax sind SGL CARBON und Dialog Semiconductor bei Gewinnen von jeweils 6,12% und 4,59%. Zu den jetzigen Flops gehören die Deutsche Post, LEG Immobilien und Cancom bei Abschlägen von jeweils 3,73%, 3,16% und 1,85%.

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