* EU, EZB, IWF und Großbritannien sagen Irland Hilfen zu
* Gemeinschaftswährung und irische Anleihen profitieren
* Händler warnen - Erleichterung könnte kurz sein
* Portugal rückt verstärkt in den Fokus
(neu: aktualisiert, CDS, Quotes)
Frankfurt, 22. Nov (Reuters) - Die Einigung auf ein
Hilfspakt für das kriselnde Irland hat die Kurse von Euro
Der Euro stieg zeitweise bis auf 1,3786 Dollar nach 1,3675 Dollar im späten US-Geschäft am Freitag. Im Verlauf pendelte sich die Gemeinschaftswährung um 1,3720 Dollar ein.
Die Möglichkeit einer Zahlungsunfähigkeit Irlands schätzten Investoren nun deutlich geringer ein als noch in der vergangenen Woche. Die fünfjährige Versicherung eines zehn Millionen Euro schweren irischen Kredits gegen Zahlungsausfall mittels Credit Default Swaps (CDS) verbilligte sich nach Angaben des Datenanbieters Markit um 35 auf 470 Basispunkte.
Händler bezeichneten die Marktreaktion dennoch als
vergleichsweise verhalten. Nach Ankündigung der
Griechenlandhilfen im Mai waren die Spreads des
Mittelmeeranrainers
DOMINO-EFFEKT - WER FÄLLT ALS NÄCHSTER
Irland hat sich im Kampf gegen seine Banken- und Haushaltskrise nach langer Gegenwehr nun doch entschlossen, den Rettungstopf von EU, EZB und IWF in Anspruch zu nehmen. Großbritannien hat angekündigt, sich mit finanziellen Hilfen zu beteiligen. "Der zweite Dominostein ist gefallen", titelten die Analysten der Commerzbank in einem Marktkommentar. Denn Irland ist nach Griechenland der zweite Staat, der von der Staatengemeinschaft unterstützt werden muss. "Für Irland brechen schwere Zeiten an. Das Land wird gezwungen werden, sein überdimensioniertes Bankensystem massiv zu verkleinern und die sehr niedrigen Unternehmenssteuern zu erhöhen. Damit ist das irische 'Wachstumsmodell' am Ende", hieß es in dem Marktkommentar der Commerzbank weiter.
Die Renditen der zweijährigen irischen Papiere
Der als sicherer Hafen geltende Bund-Future
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Martin Zwiebelberg)