👀 Aktien-Perlen: Diese unterbewerteten Titel solltest du jetzt auf dem Schirm haben!Unterbewertete Aktien zeigen

ROUNDUP: Arbeitgeber empört über Union und SPD

Veröffentlicht am 19.11.2013, 19:31
BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft stemmt sich gegen die Arbeitsmarkt- und Rentenpläne von Union und SPD. Die geplanten neuen Milliarden-Sozialausgaben seien kurzsichtig und würden den Aufschwung gefährden. Bei der Rente drohten dramatische Beitragserhöhungen. 'Das ist keine zukunftsfähige Sozialpolitik', sagte der neue Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer am Dienstag in Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck warnte Manager und Politik vor Selbstgefälligkeit.

Als unsinnig lehnen die Unternehmen den gesetzlichen Mindestlohn, die Frauenquote in Führungsposten sowie neue Vorschriften bei Zeitarbeit und befristeten Verträgen ab. Kramer gab aber zu, dass es bei Werkverträgen - wo Firmen mit Fremdaufträgen Tarifstandards unterlaufen - in Einzelfällen Missbrauch gebe. 'Das ist nicht in Ordnung.' Diesen Punkt hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) der Wirtschaft vorgehalten.

Kramer, der Nachfolger von Dieter Hundt an der Spitze des Arbeitgeberverbandes BDA ist, warf Union und SPD Kurzsichtigkeit vor. Schon bald würden jährlich eine Million Arbeitnehmer altersbedingt als Beitragszahler ausfallen, Schwarz-Rot wolle aber neue Renten-Milliarden verteilen. 'Wer die Sozialversicherung jetzt überfrachtet und die demografische Entwicklung ignoriert, produziert für die künftige Generation dramatisch steigende Sozialabgaben', kritisierte Kramer auf dem Arbeitgebertag.

Mit dem Mindestlohn wollen sich die Firmen nicht anfreunden. Bei derzeit etwa 15 000 Tarifverträgen gebe es nur 41 mit Einstiegslöhnen unter 8,50 Euro. Es mache ihn fassungslos, dass die Politik per Gesetz die Chancen von Langzeitarbeitslosen und Berufseinsteigern zunichtemachen wolle. Lieber sollten Union und SPD das Ziel der Vollbeschäftigung verfolgen. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) rief Union und SPD auf, auf dem Arbeitsmarkt nicht alle flexiblen Möglichkeiten bei Zeitarbeit oder Werkverträgen über den Haufen zu werfen.

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte, eine große Koalition müsse darauf achten, dass nur verteilt werden könne, was zuvor erwirtschaftet worden sei. Angesichts gesamtstaatlicher Überschüsse wären Steuererhöhungen töricht. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier erklärte, Schwarz-Rot müsse sich gerade bei der Energiewende beweisen. Der voraussichtlich neue FDP-Vorsitzende Christian Lindner attackierte Union und SPD. Sie setzten Deutschlands Wirtschaftsstärke leichtfertig aufs Spiel: 'Die Spendierhose ist wieder in Mode.'

Gauck rief die Arbeitgeber angesichts des Fachkräftemangels und der älter werdenden Gesellschaft auf, mehr für Frauen, Familien oder Zuwanderer zu tun. 'Ja, deutsche Arbeitgeber werden auch künftig mehr geben müssen als Arbeit', erklärte das Staatsoberhaupt./tb/DP/jha

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.