NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb am Ölmarkt hält an. Am Freitag markierten die Preise erneut die höchsten Stände seit November. In der Spitze kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 94,63 US-Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg auf 91,15 Dollar.
Am späten Nachmittag notierten die Ölpreise unter ihren Tageshöchstkursen. Zuletzt lag der Brent-Preis bei 93,79 Dollar. Das waren acht Cent weniger als am Vortag. Der WTI-Preis stieg hingegen leicht um 45 Cent auf 90,61 Dollar.
Die Aussicht auf einen bis Jahresende unterversorgten Ölmarkt stützt nach Einschätzung der Commerzbank-Experten die Ölpreise. "Am Markt werden die Preisprognosen entsprechend angehoben; die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar ist für einige bereits in Reichweite."
Große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland halten derzeit ihre Lieferungen knapp. Zuletzt hatten sie ihre Produktionskürzungen bis Jahresende verlängert. Neben dem Ölkartell Opec rechnet auch die Internationale Energieagentur (IEA) mit einem zu geringen Ölangebot im Jahresverlauf.
Jedoch nicht alle Analysten erwarten einen weiteren Höhenflug. "Wir bleiben skeptisch, weil die Konjunktur- bzw. die Nachfragesorgen die Preise in Schach halten dürften", schreibt die Commerzbank (ETR:CBKG). Sie verweisen zudem auf die in der vergangenen Woche deutlich gestiegenen Rohöllagerbestände in den USA.