BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sieht bei Fachkräften in den sogenannten Schwellenländern großes Interesse an Deutschland. Allerdings gestalte sich die Vermittlung hierzulande relativ schwierig, sagte die Vorstandssprecherin der bundeseigenen Entwicklungsorganisation, Tanja Gönner, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie fügte hinzu: 'Die Fachkräfte werden uns nicht aus den Händen gerissen.'
Bei den international aufgestellten Großkonzernen bestehe ohnehin kein Fachkräftemangel. Betroffen sei vor allem der Mittelstand, sagte Gönner weiter. Hier gestalte sich aber die Vermittlung von Fachkräften schwierig. Es gebe zwar viele interessierte Firmen, die aber seien zum Teil weit verstreut und brauchten jeweils nur geringe Kontingente. Zum Teil müssten die Vermittelten von den Firmen auch noch nachgeschult werden, insbesondere wenn eine Anerkennung der ausländischen Abschlüsse notwendig ist.
Die GIZ ist an mehreren Pilotprojekten der Bundesregierung beteiligt. Der größte Teil dieser Programme laufe zusammen mit der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA), erläuterte die GIZ-Chefin. Im Auftrag des Wirtschaftsministeriums etwa sollen unter dem Motto 'Make it in Germany' vor allem Naturwissenschaftler und Ingenieure (aus den sogenannten MINT-Bereiche) aus Indien, von den Philippinen oder aus Vietnam vermittelt werden. Auch aus Tunesien wurden im Auftrag des Auswärtigen Amtes in einem andern Projekt 100 Ingenieure nach Deutschland vermittelt.
Im Rahmen eines weiteren Projektes werden aktuell bis zu 2000 Pflegefachkräfte aus Serbien und Bosnien-Herzegowina, von den Philippinen oder aus Vietnam angeworben. Diese Menschen brächten zum Teil eine sehr hohe Qualität mit, da in diesen Ländern Pflege ein Studienfach sei, sagte Gönner.b