HUSUM/HAMBURG (dpa-AFX) - Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) eröffnet am Dienstag in Husum die internationale Windenergie-Messe. Die Bundesländer sollten das Tempo ihres Windenergieausbaus drosseln, forderte Altmaier im ZDF-Morgenmagazin. In den Ausbauplänen der Bundesländer sei etwa 60 Prozent mehr Windenergie vorgesehen als nötig, um die Energiewende zu schaffen. Husums Messegeschäftsführer Peter Becker warnte, die Branche zu verunsichern. Notwendig seien aus Sicht der Unternehmen Planungssicherheit, klare Vorgaben und ein zügiger Netzausbau. Überschattet wird der Messeauftakt von der Kampfansage Hamburgs. Die Hansestadt setzt 2014 eine eigene Windenergie-Messe gegen Husum.
'Zu unserer internationalen Leitmesse der Windenergiebranche weltweit haben sich 1.116 Aussteller aus 28 Ländern angemeldet - so viele wie nie zuvor seit der Gründung 1989 und 140 mehr als zuletzt 2010', sagte Husums Messegeschäftsführer Peter Becker am Montag. Erwartet werden knapp 40.000 Besucher. Becker bekräftigte, dass die nächste Messe vom 23. bis 26. September 2014 'selbstverständlich' in Husum stattfinden wird - auch falls Hamburg wie angekündigt an den selben Tagen eine Konkurrenzmesse organisieren sollte.
Am Vortag waren die Gespräche zwischen den Messegesellschaften Husum und Hamburg gescheitert. Beide Lager beharren auf ihrer Position. 'Es wäre wichtig gewesen, Ruhe in die Branche zu bringen - nun haben wir das Messe-Gemetzel, und das ist nicht gut', sagte Becker.
In der Standortfrage gespalten ist auch die Branche selbst, die sich eine einvernehmliche Lösung gewünscht hätte. Die Hamburg Messe - Träger ist die Stadt - hatte vor mehr als einem Jahr ihre Pläne bekanntgemacht.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sprach sich erneut für die Elbmetropole als künftigen Standort aus. Hamburg biete die bessere Perspektiven, sagte VDMA-Geschäftsführer Thorsten Herdan in Frankfurt. 'Sollte es 2014 zwei Messen in Husum und Hamburg geben, würde dies eine ganz klare Schwächung bedeuten, in Deutschland die europäische Leitmesse für Windenergie im Triadenmarkt mit den USA und China zu sichern.' Herdan forderte, die Industrie in künftige Gespräche einzubinden. Becker hielt dem VDMA vor, aus finanziellem Eigeninteresse sich als Partner für Hamburg zu engagieren.
Der Bundesverband Windenergie (BWE) denkt vor allem an die unmittelbar bevorstehende Messe. 'Darauf sollten wir uns jetzt konzentrieren. Diese Messe sollte nicht von dem Streit norddeutscher Städte um den künftigen Messestandort überschattet werden', sagte BWE-Präsident Hermann Albers. Der Bundesverband WindEnergie werde sich dafür einsetzen, nach Abschluss der Messe die verantwortlichen Akteure wieder an den Verhandlungstisch zu holen.
Schleswig-holsteinische CDU-Landeschef Jost de Jager rief die Landesregierung von SPD, Grünen und SSW zum Handeln auf. 'Da will ich diese Landesregierung endlich einmal kämpfen sehen', sagte de Jager in Kiel. Dies gelte für Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und auch für den Energieminister Robert Habeck von den Grünen. Es fehlten Aktivitäten und die Konfliktbereitschaft der Landesregierung gegenüber Hamburg, sagte de Jager.
Der energiepolitische Sprecher der Grünen im Kieler Landtag, Detlef Matthiessen, erhob massive Vorwürfe hielt Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) 'eine maximale Provokation' vor. 'Hamburg hat den Angriff auf den Messestandort Husum auch nie vorher angekündigt und das Gespräch gesucht - das Scheitern der Gespräche war damit vorprogrammiert', meinte Mathiessen.
Laut Becker lag ein unterschriftsreifer Vertrag vor, den Hamburg am Ende abgelehnt habe. Demnach hätte die Messe 2014 in Husum stattgefunden. Dann hätte eine Branchenumfrage über den künftigen Standort entschieden. 'Eine Vorfestlegung auf eine Messe 2014 in Husum wäre von der uns unterstützenden Industrie nicht mitgetragen worden', sagte der Sprecher der Messegesellschaft Hamburg, Karsten Broockmann. 'Die wäre dann nicht in Husum, sondern auf den anderen Windmessen weltweit vertreten und für den Messestandort Deutschland möglicherweise verloren.'
Die Hamburger hatten den Husumern nach dpa-Informationen unter anderem angeboten, 2014 die Messe in der Hansestadt auszutragen, sie aber von den Husumern als Gastveranstalter 'machen' zu lassen. Für 2016 sollte dann ein gemeinsamer Weg gefunden werden./mho/DP/stb
'Zu unserer internationalen Leitmesse der Windenergiebranche weltweit haben sich 1.116 Aussteller aus 28 Ländern angemeldet - so viele wie nie zuvor seit der Gründung 1989 und 140 mehr als zuletzt 2010', sagte Husums Messegeschäftsführer Peter Becker am Montag. Erwartet werden knapp 40.000 Besucher. Becker bekräftigte, dass die nächste Messe vom 23. bis 26. September 2014 'selbstverständlich' in Husum stattfinden wird - auch falls Hamburg wie angekündigt an den selben Tagen eine Konkurrenzmesse organisieren sollte.
Am Vortag waren die Gespräche zwischen den Messegesellschaften Husum und Hamburg gescheitert. Beide Lager beharren auf ihrer Position. 'Es wäre wichtig gewesen, Ruhe in die Branche zu bringen - nun haben wir das Messe-Gemetzel, und das ist nicht gut', sagte Becker.
In der Standortfrage gespalten ist auch die Branche selbst, die sich eine einvernehmliche Lösung gewünscht hätte. Die Hamburg Messe - Träger ist die Stadt - hatte vor mehr als einem Jahr ihre Pläne bekanntgemacht.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sprach sich erneut für die Elbmetropole als künftigen Standort aus. Hamburg biete die bessere Perspektiven, sagte VDMA-Geschäftsführer Thorsten Herdan in Frankfurt. 'Sollte es 2014 zwei Messen in Husum und Hamburg geben, würde dies eine ganz klare Schwächung bedeuten, in Deutschland die europäische Leitmesse für Windenergie im Triadenmarkt mit den USA und China zu sichern.' Herdan forderte, die Industrie in künftige Gespräche einzubinden. Becker hielt dem VDMA vor, aus finanziellem Eigeninteresse sich als Partner für Hamburg zu engagieren.
Der Bundesverband Windenergie (BWE) denkt vor allem an die unmittelbar bevorstehende Messe. 'Darauf sollten wir uns jetzt konzentrieren. Diese Messe sollte nicht von dem Streit norddeutscher Städte um den künftigen Messestandort überschattet werden', sagte BWE-Präsident Hermann Albers. Der Bundesverband WindEnergie werde sich dafür einsetzen, nach Abschluss der Messe die verantwortlichen Akteure wieder an den Verhandlungstisch zu holen.
Schleswig-holsteinische CDU-Landeschef Jost de Jager rief die Landesregierung von SPD, Grünen und SSW zum Handeln auf. 'Da will ich diese Landesregierung endlich einmal kämpfen sehen', sagte de Jager in Kiel. Dies gelte für Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und auch für den Energieminister Robert Habeck von den Grünen. Es fehlten Aktivitäten und die Konfliktbereitschaft der Landesregierung gegenüber Hamburg, sagte de Jager.
Der energiepolitische Sprecher der Grünen im Kieler Landtag, Detlef Matthiessen, erhob massive Vorwürfe hielt Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) 'eine maximale Provokation' vor. 'Hamburg hat den Angriff auf den Messestandort Husum auch nie vorher angekündigt und das Gespräch gesucht - das Scheitern der Gespräche war damit vorprogrammiert', meinte Mathiessen.
Laut Becker lag ein unterschriftsreifer Vertrag vor, den Hamburg am Ende abgelehnt habe. Demnach hätte die Messe 2014 in Husum stattgefunden. Dann hätte eine Branchenumfrage über den künftigen Standort entschieden. 'Eine Vorfestlegung auf eine Messe 2014 in Husum wäre von der uns unterstützenden Industrie nicht mitgetragen worden', sagte der Sprecher der Messegesellschaft Hamburg, Karsten Broockmann. 'Die wäre dann nicht in Husum, sondern auf den anderen Windmessen weltweit vertreten und für den Messestandort Deutschland möglicherweise verloren.'
Die Hamburger hatten den Husumern nach dpa-Informationen unter anderem angeboten, 2014 die Messe in der Hansestadt auszutragen, sie aber von den Husumern als Gastveranstalter 'machen' zu lassen. Für 2016 sollte dann ein gemeinsamer Weg gefunden werden./mho/DP/stb