TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Börsen haben zu Wochenbeginn trotz des Ukraine-Krieges leichte Gewinne verzeichnet. Die Investoren konzentrierten sich auf vage Hoffnungsschimmer, da Russland und die Ukraine miteinander reden könnten.
Allerdings ist der Beginn der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist nach russischen Angaben weiter offen. "Wir warten", sagte der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski am Montag der Nachrichtenagentur Interfax. Von ukrainischer Seite hieß es laut der belarussischen Staatsagentur Belta, dass die Gespräche am frühen Vormittag beginnen sollten. Der ukrainische Politiker David Arachamija schrieb bei Facebook (NASDAQ:FB): "Wir werden uns die Vorschläge anhören. Und dann werden wir diskutieren, ob es sich lohnt oder nicht."
Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda sprach von einer beeindruckenden Widerstandsfähigkeit der asiatischen Börsen. Mit möglichen Treffen von Vertretern Russlands und der Ukraine gebe es noch Hoffnung auf eine Beruhigung der Lage - trotz der Verschärfung der Sanktionen gegen Russland am Wochenende und der russischen Entscheidung, die eigenen Nuklearstreitkräfte in Alarmbereitsschaft zu versetzen.
Der Ausschluss russischer Banken vom internationalen Bankensystem Swift scheine zudem so konzipiert zu sein, dass Zahlungen für Energie und Rohstoffe weiterhin möglich seien, so Halley. Diese Ansicht vertraten auch Volkswirte von JPMorgan (NYSE:JPM). Offensichtlich sollten die Sanktionen der russischen Wirtschaft größtmöglichen Schaden zufügen, während der Export von Gas und Öl aus Russland bestehen bleibe.
Etwas stärkere Gewinne verzeichneten die Börsen von rohstofflastigen Volkswirtschaften wie Australien und Indonesien, nachdem die Preise von Rohöl und anderen Rohstoffen wieder angezogen waren. In Australien gewann der S&P/ASX 200 0,73 Prozent auf 7049,13 Punkte.
In Japan waren unterdessen die Einzelhandelsumsätze im Januar verglichen mit dem Dezember gestiegen. In Tokio ging der Leitindex Nikkei 225 zum Wochenstart mit einem Plus von 0,19 Prozent bei 26 526,82 Punkten aus dem Handel.
Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland legte um 0,18 Prozent auf 4581,64 Punkte zu. Für den Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong ging es dagegen zuletzt um 0,29 Prozent auf 22 700 Punkte nach unten.