Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Ölpreise stiegen am Mittwoch leicht an, während die OPEC und ihre Verbündeten darüber nachdenken, die Produktion ab Anfang August wieder hochzufahren.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur September-Lieferung (CBU20) stieg bis 16 Uhr um 0,2 Prozent auf 42,98 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI Öl) mit einer Laufzeit bis August (CLQ20) ging es um 0,1 Prozent nach oben auf 40,33 Dollar.
Auf einer vom Kartell einberufenen Sitzung des Joint Ministerial Monitoring Committee wurde empfohlen, dass die Schlüsselgruppe der Ölexporteure ihre Angebotskürzungen wie geplant verlangsamen sollte. Der Grund ist, dass sich die Nachfrage nach dem Pandemieschock ausreichend erholt hat, um den physischen Markt mehr oder weniger wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Somit wird die von den Weltmärkten zurückgehaltene Ölmenge von etwa 9,7 Millionen Barrel pro Tag auf etwa 7,7 Millionen Barrel pro Tag sinken.
Nicht alles davon wird auf die Weltmärkte gelangen. Saudi-Arabien hat erklärt, dass zusätzlich gefördertes Öl im Inland verbraucht wird. Und das Bündnis erwartet, dass Länder, die in den vergangenen Monaten überproduziert haben, dies in den nächsten beiden Monaten durch zusätzliche Kürzungen ausgleichen werden. Wenn diese Länder - wie der Irak, Nigeria und Angola - sich daran halten, dann wird die Nettozunahme der Lieferungen auf dem Markt deutlich unter zwei Millionen Barrel pro Tag liegen. Analysten bezweifeln jedoch, dass die Quotenbeschränkungen eingehalten werden.
Paola Rodriguez-Masiu, Senior-Ölmarktanalystin bei Rystad Energy, sagte in einem Kommentar, dass die Erhöhung des Angebots durch die seit April wieder anziehende Nachfrage gerechtfertigt sei. Sie merkte an, dass dies auch zu einigen großen Veränderungen bei den Preisunterschieden zwischen den Preisen der wichtigsten Rohölmischungen auf dem Markt führen könnte.
"Die Öffnung der Leitungen ist auch eine gute Nachricht für die Raffinerien, die mit hohen Prämien für Heavy/Medium Rohöl zu kämpfen haben", sagte Rodriguez-Masiu. "Da die OPEC+ die Produktion hochfährt, erwarten wir, dass die Light zu Heavy Differenz schrumpfen wird. Dies wird wiederum dazu beitragen, die Raffineriemargen zu verbessern und höhere Durchläufe zu unterstützen", so Rodriguez-Masiu.
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