Investing.com - Der Goldpreis schoss am Dienstag wieder gen Norden. Das hat einen Grund: die Anleger fürchten sich vor einer synchronen, globalen Wachstumsverlangsamung. Das macht das gelbe Metall als sicheren Anlagehafen wieder interessant.
Der XAU/USD sprang um 2,17 Prozent auf 1.414 Dollar je Feinzunze, nach einem Minus von 1,8 Prozent am Montag. Der an der Comex-Division gehandelte Gold-Future schnellte um 28,05 Dollar oder 2,02 Prozent auf 1.417 Dollar in die Höhe. Seit Jahresanfang ist das Edelmetall um knapp 10 Prozent gestiegen.
US-Präsident Donald Trump hat die Diskussion rund um China neu entfacht. "Wir haben gute Chancen, zu einem Deal zu kommen." China müsse sich jedoch der Position der USA annähern, damit der Deal etwas zu Gunsten der USA ausfalle.
Ein weiterer Belastungsfaktor war die US-Drohung an die Europäische Union, neue Zölle auf europäische Produkte, wie Whisky, Oliven und Käse, in einem Umfang von 4 Milliarden Dollar zu erlassen. Der Grund dafür seien die umstrittenen EU-Subventionen an den Flugzeugbauer Airbus (DE:AIRG).
Die neuerlichen Handelsspannungen haben einen großten Teil des Optimismus, der nach dem G20-Gipfel am Wochenende herrschte, wieder zerstört, so dass der Goldpreis sich nach seinem Ausverkauf am Montag deutlich erholte.
Die USA und China hatten am Wochenende in Japan einen Waffenstillstand im Handelskonflikt vereinbart sowie die Wiederaufnahme der Handelsverhandlungen beschlossen.
Die Analysten glauben, dass Pullbacks bei Gold eine Kaufgelegenheit darstellen, da sich das gelbe Metall im weiteren Jahresverlauf über der Marke von 1.400 Dollar stabilisieren dürfte.
"Pullbacks müssen mit der Aussicht gekauft werden, dass wir für den Rest des Jahres über 1.400 Dollar bleiben", sagte Nicolas Robin, Rohstofffondsmanager bei Columbia Threadneedle Investment.
"Die 1.500-Dollar-Marke ruft. Wie viel höher wir gehen, hängt davon ab, ob wir eine höhere Risikoaversion sehen werden", fügte er hinzu.
Das gelbe Metall wurde zuletzt auch von der Erwartung an einer lockeren Geldpolitik durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) getragen, die Ende Juli ihre Zinsen um 25 Basispunkte senken dürfte.
Das von Investing.com entwickelte FedWatch-Tool taxiert die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung von 2,25 bis 2,5 Prozent auf 2 bis 2,25 Prozent auf 100 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte im Mitte September liegt aktuell bei 69 Prozent.