(Neu: Aussagen des Vorstands)
NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Kabel- und Bordnetz-Spezialist Leoni hat dank der unvermindert hohen Nachfrage der Autohersteller im dritten Quartal Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Der September sei der beste Monat der Unternehmensgeschichte gewesen, sagte Leoni-Chef Klaus Probst am Dienstag in Nürnberg. Er zeigte sich zuversichtlich, die im Juli angehobenen Jahresziele zu erreichen. Das operative Geschäft sei im Oktober ähnlich erfolgreich verlaufen wie im September, auch der Auftragseingang habe sich weiter gut entwickelt. Bislang gebe es auf den für Leoni wichtigen Märkten keinerlei Anzeichen einer Eintrübung. Für den Fall einer möglichen Abschwächung sieht Probst das Unternehmen gut vorbereitet.
Bis zum frühen Nachmittag entwickelten sich die Leoni-Aktien mit einem Abschlag von knapp vier Prozent deutlich schlechter als der insgesamt freundliche Markt. Leonis Zwischenbilanz stieß auf ein geteiltes Echo. Der Umsatz sei über den Erwartungen ausgefallen, die Gewinnzahlen dagegen etwas hinter den Schätzungen zurückgeblieben. Zudem wurde der Ausblick nach den zuletzt eher zuversichtlichen Aussagen als etwas konservativ gewertet.
WEITER AUF WACHSTUMSKURS
Unternehmenschef Probst bekräftigte, an den bisherigen Aussagen habe sich nichts geändert. Er bleibe aber lieber bei der von ihm selbst ebenfalls als konservativ eingestuften Jahresprognose. Wenn es im vierten Quartal zu keinen neuerlichen Abschreibungen auf schon eingekauftes Kupfer komme, bestehe eine gute Chance, die Ergebnisvorgabe zu übertreffen. Das EBIT soll 2011 um knapp 100 Millionen Euro auf rund 230 Millionen Euro zulegen. Bei den Erlösen werden rund 3,6 Milliarden Euro nach 2,96 Milliarden Euro im Vorjahr angepeilt.
Aus heutiger Sicht rechnet das Management auch im laufenden vierten Quartal mit voll ausgelasteten Werken. Die Geschäfte seien auf etwa sechs bis acht Wochen im Voraus abzusehen, erläuterte Finanzvorstand Dieter Belle. Damit habe das Management eine gute Sicht auf das gesamte Schlussquartal. Für neue Modelle wie den Fiat Panda, BMW 3er oder den neuen Porsche 911 müssten noch Anlaufkosten gestemmt werden. Zudem würden wegen der Weihnachtsfeiertage im Dezember im Vergleich zu normalen Monaten rund fünf Tage weniger gearbeitet, erklärte Probst.
Für 2012 sieht der Unternehmenschef eine gute Chance, dass die Erlöse auf fast vier Milliarden Euro ansteigen. Hierzu würde das dann komplett zum Konzern gehörende bisherige Gemeinschaftsunternehmen Daekyeung aus Südkorea 140 Millionen Euro beitragen. Probst wiederholte ebenfalls die frühere Aussage, im nächsten Jahr solle eine Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von sieben Prozent erzielt werden.
UMSATZ STEIGT
Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 913 Millionen Euro. Das EBIT legte um 40 Prozent auf 54,6 Millionen Euro zu. Dabei zeigte sich die Kabelsparte wegen des zum Quartalsende rückläufigen Kupferpreises und daraus notwendigen Abschreibungen schwächer. Prinzipiell ergeben sich aber gute Geschäftsaussichten für den Bereich, weil immer mehr Spezialleitungen zur Datenübertragung in Autos eingebaut werden, um elektronische Assistenz- und Kommunikationssysteme zu steuern. In der Berichtsperiode wurde konzernweit ein Überschuss von knapp 33 Millionen Euro erwirtschaftet.
Leoni beliefert unter anderem Volkswagen (VW) , Mercedes-Benz , General Motors (GM) und PSA Peugeot Citroen sowie die Nutzfahrzeugindustrie mit Bordnetzen und Kabelsätzen. Kabel und Leitungen gehen außer in die Autobranche beispielsweise auch in die Medizin- und Bahntechnik sowie die Elektro-, IT- und Solarindustrie. Bis 2016 haben sich die Nürnberger allein im Bordnetzbereich ein Auftragspolster von mehr als zehn Milliarden Euro gesichert. Der tatsächliche Umsatz richtet sich nach den Produktionszahlen der Autobauer und damit der Nachfrage nach den einzelnen Modellen./dct/jha/tw
--- Von Dorothee Tschampa, dpa-AFX ---
NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Kabel- und Bordnetz-Spezialist Leoni
Bis zum frühen Nachmittag entwickelten sich die Leoni-Aktien mit einem Abschlag von knapp vier Prozent deutlich schlechter als der insgesamt freundliche Markt. Leonis Zwischenbilanz stieß auf ein geteiltes Echo. Der Umsatz sei über den Erwartungen ausgefallen, die Gewinnzahlen dagegen etwas hinter den Schätzungen zurückgeblieben. Zudem wurde der Ausblick nach den zuletzt eher zuversichtlichen Aussagen als etwas konservativ gewertet.
WEITER AUF WACHSTUMSKURS
Unternehmenschef Probst bekräftigte, an den bisherigen Aussagen habe sich nichts geändert. Er bleibe aber lieber bei der von ihm selbst ebenfalls als konservativ eingestuften Jahresprognose. Wenn es im vierten Quartal zu keinen neuerlichen Abschreibungen auf schon eingekauftes Kupfer komme, bestehe eine gute Chance, die Ergebnisvorgabe zu übertreffen. Das EBIT soll 2011 um knapp 100 Millionen Euro auf rund 230 Millionen Euro zulegen. Bei den Erlösen werden rund 3,6 Milliarden Euro nach 2,96 Milliarden Euro im Vorjahr angepeilt.
Aus heutiger Sicht rechnet das Management auch im laufenden vierten Quartal mit voll ausgelasteten Werken. Die Geschäfte seien auf etwa sechs bis acht Wochen im Voraus abzusehen, erläuterte Finanzvorstand Dieter Belle. Damit habe das Management eine gute Sicht auf das gesamte Schlussquartal. Für neue Modelle wie den Fiat
Für 2012 sieht der Unternehmenschef eine gute Chance, dass die Erlöse auf fast vier Milliarden Euro ansteigen. Hierzu würde das dann komplett zum Konzern gehörende bisherige Gemeinschaftsunternehmen Daekyeung aus Südkorea 140 Millionen Euro beitragen. Probst wiederholte ebenfalls die frühere Aussage, im nächsten Jahr solle eine Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von sieben Prozent erzielt werden.
UMSATZ STEIGT
Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 913 Millionen Euro. Das EBIT legte um 40 Prozent auf 54,6 Millionen Euro zu. Dabei zeigte sich die Kabelsparte wegen des zum Quartalsende rückläufigen Kupferpreises und daraus notwendigen Abschreibungen schwächer. Prinzipiell ergeben sich aber gute Geschäftsaussichten für den Bereich, weil immer mehr Spezialleitungen zur Datenübertragung in Autos eingebaut werden, um elektronische Assistenz- und Kommunikationssysteme zu steuern. In der Berichtsperiode wurde konzernweit ein Überschuss von knapp 33 Millionen Euro erwirtschaftet.
Leoni beliefert unter anderem Volkswagen (VW)
--- Von Dorothee Tschampa, dpa-AFX ---