Investing.com - Der Gaspreis setzt seinen Höhenflug im frühen europäischen Handel am Dienstag fort. Der Preis für Erdgas am TTF-Hub zur April-Lieferung stieg bis 08.56 Uhr MEZ um 17,58 Prozent auf 267,14 Euro.
Gestern hatte der Benchmark-Kontrakt mit 345 Euro ein neues Rekordhoch erreicht, konnte das Niveau aber nicht halten und zog sich dann wieder etwas zurück, als Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, Deutschland könne auf Energielieferungen aus Russland nicht verzichten.
Am Sonntag hatte der US-Außenminister Anthony Blinken gesagt, dass sowohl die USA als auch Europa ein Verbot der Einfuhr von russischem Öl prüfe.
Darauf beschleunigte sich nicht nur der Anstieg der Ölpreise, sondern auch der von Gas. Seit der Invasion Russlands in die Ukraine verteuerte sich der Preis der Nordseesorte Brent um knapp 30 Prozent, nachdem er bereits in den Wochen davor angezogen hatte. Ähnlich kräftig nach oben ging es für die US-Ölsorte WTI.
Für den Fall neuer Sanktionen in Form eines Öl- und Gasembargos drohte Moskau dem Westen mit einem Stopp der Nord Stream 1-Pipeline.
Dem russischen Vize-Regierungschef Alexander Novak zufolge könnte Russland die von den Weststaaten erlassenen Sanktionen "spiegelgerecht" übernehmen und den Betrieb der Nord Stream 1-Pipeline einstellen.
"Bislang haben wir diese Entscheidung nicht gefällt. Niemand gewinnt dabei", sagte er gegenüber Journalisten.
Ein Importstopp für russisches Öl würde zu schwerwiegenden Versorgungsschocks führen, die den Ölpreis auf bis zu 300 Dollar je Barrel katapultieren könnten, warnte Novak.