Investing.com - In dieser Woche werden die Metallhändler die Kursbewegungen des US-Dollars im Auge behalten, der einer der Hauptkräfte für den Preis von Gold ist und daher auf die Kommentare einer Reihe von Vertretern der Federal Reserve warten, die die Erwartungen auf eine Pause bei den Zinserhöhungen verstärken könnte.
Nachdem sie gerade noch im Dezember weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hatte, überraschte die Fed die Märkte auf ihrer Sitzung im Januar auf dem linken Fuß, als sie Pläne für weitere Zinserhöhungen auf Eis legte und versprach, mit weiteren Schritten "geduldig" zu sein, was sie mit der verhaltenen Inflation und den wachsenden Risiken für das Wachstum der Weltwirtschaft begründete.
Marktbeobachter werden gespannt den Ausführungen der Cleveland Fed Präsidentin Loretta Mester am Montag folgen und denen vom St Louis Fed Präsidenten James Bullard am Freitag. Der Fed-Vorsitzende Jay Powell selbst wird am Mittwoch öffentlich auftreten, aber es ist unklar, ob er dabei die Geldpolitik anschneiden wird.
Die Investoren warten auch auf die Rede zur Lage der Nation, die Präsident Donald Trump am Dienstag (US-Ortszeit) halten wird. Die Rede war ursprünglich für den 29. Januar angesetzt, musste aber wegen der Regierungsschließung verschoben werden.
Es sieht ganz danach aus, als werde Trump weiter den Druck für eine Befestigung der Grenze aufrechterhalten und auch seine Forderungen nach Infrastrukturausgaben erneuern.
In China werden die Märkte aufgrund des chinesischen Neujahrsfests geschlossen bleiben, während die Investoren weiterhin nach jeglichen Anzeichen auf der Lauer liegen werden, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China an Schärfe verliert.
Der Goldpreis rutschte am Freitag nach unten, nachdem er im Handel am Vortag noch ein Neunmonatshoch erklommen hatte. Dennoch konnte er seinen zweiten Wochengewinn verbuchen, nachdem der US-Report zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft für Januar besser als erwartet ausgefallen war.
Der Report zeigte, dass die US-Wirtschaft 304.000 neue Jobs geschaffen hat, so viele wie in 11 Monaten nicht mehr, was weit über den Vorhersagen von 165.000 neuen Stellen lag. Die Arbeitslosenquote stieg allerdings auf ein Siebenmonatshoch von 4%.
Der durchschnittliche Stundenlohn stieg um lediglich 0,1%, während eine Zunahme um 0,3% erwartet worden war.
Der Report lässt darauf schließen, dass der Arbeitsmarkt weiter in einer soliden Verfassung ist, aber eine zähe Lohninflation der geduldigen Haltung zu weiteren Zinserhöhungen zusätzliche Argumente lieferte.
Gold verteuert sich für gewöhnlich auf Erwartungen tieferer US-Zinssätze hin, die die Opportunitätskosten des Besitzes unverzinster Wertanlagen vermindern.
Goldfutures waren am Freitagabend an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange 0,23% billiger und gingen zu 1.322,10 USD die Feinunze aus dem Handel. Über die Woche erhöhte sich ihr Kurs um 1,37%.
“Wir sehen etwas Kaufmüdigkeit aufkommen. Die starke Rallye, die wir bei riskanteren Wertanlagen beobachten konnten, haben zu einem gewissen Grade die Notwendigkeit weiterer Goldkäufe vermindert," sagte Saxo Bank Analyst Ole Hansen.
"Wir haben zudem ein technisches Niveau von 1.325 USD erreicht, was über das letzte Jahr hin sowohl Unterstützung als auch Widerstand geliefert hatte und daher als ein Niveau für eine Pause am Markt angesehen wird."
Im weiteren Metallhandel an der Comex sanken die Silberfutures um 1,0% und wurden zu 15,91 USD die Feinunze gehandelt, nachdem sie am Vortag mit 16,19 USD ihr höchstes Niveau seit Juli 2018 erreicht hatten.
Unterdessen beendete Kupfer den Tag 0,48% tiefer zu 2,771 USD das Pfund.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 4. Februar
In China sind die Märkte aufgrund des chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
Aus Australien kommen Daten zu den Baugenehmigungen.
In Großbritannien erscheinen Umfragedaten aus der Bauwirtschaft.
Aus der Eurozone gibt es Zahlen zur Inflation der Erzeugerpreise.
In den USA erscheinen Zahlen zu den Auftragseingängen in Fabriken.
Cleveland Fed Präsidentin Loretta Mester hält eine Rede.
Dienstag, der 5. Februar
In China bleiben die Märkte zum chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
Aus Australien kommen Daten zum Außenhandel und den Einzelhandelsumsätzen. Außerdem gibt die australische Notenbank ihre neueste Entscheidung zu den Leitzinsen bekannt und veröffentlicht das Zinsstatement.
In Großbritannien erscheinen Branchendaten zur Lage im Dienstleistungssektor.
Aus der Eurozone gibt es einen Report zu den Einzelhandelsumsätzen.
Das Institute of Supply Management veröffentlicht Daten zu US-Wirtschaft ohne das produzierende Gewerbe.
Präsident Donald Trump hält vor dem Kongress seine Rede zur Lage der Nation.
Mittwoch, der 6. Februar
In China bleiben die Märkte zum chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
Der Vorsitzende der australischen Notenbank Philip Lowe hält auf einer Veranstaltung in Sydney eine Rede.
Im Euroraum veröffentlicht Deutschland Zahlen zu den Auftragseingängen in den Fabriken.
In Kanada erscheinen Daten zu den Baugenehmigungen.
Fed-Chef Jerome Powell hält auf einer Veranstaltung in der US-Hauptstadt Washington eine Rede.
Donnerstag, der 7. Februar
In China bleiben die Märkte zum chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
Aus Neuseeland kommt ein neuer Beschäftigungsreport.
In Deutschland erscheinen Zahlen zur Industrieproduktion.
Die EU veröffentlicht ihre Wirtschaftsprognosen für die nächsten sechs Monate.
Die Bank of England machte ihre Entscheidungen zur Geldpolitik bekannt und veröffentlicht ein Zinsstatement.
In den USA erscheint der wöchentliche Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, der 8. Februar
In China bleiben die Märkte zum chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
Aus Japan gibt es Daten zum durchschnittlichen Nettolohn.
Der Präsident der Fed in St. Louis, James Bullard, hält auf einer Veranstaltung der St. Cloud Staatsuniversität eine Rede.
Kanada rundet die Woche mit dem neuesten Beschäftigungsreport ab.
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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