Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis konnte sich am Mittwoch stabilisieren. Für den Kupferpreis ging es derweil steil nach oben, da risikogetriebene Vermögenswerte davon profitierten, dass mit nachlassenden Fed-Zinserhöhungen gerechnet wird. Dies sorgte wiederum für Belastung beim Dollar und begrenzte dessen Zugewinne.
Letzte Woche sagten immer mehr Fed-Vertreter, dass die US-Zentralbank die Zinssätze im Dezember wahrscheinlich erheblich weniger stark anheben wird. Es steht eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte im Raum. Im Zuge dessen wetten die Anleger verstärkt darauf, dass die Inflation in den USA ihren Höhepunkt erreicht hat. Viele erwarten, dass die Fed jetzt das Tempo ihrer Zinsanhebungen verlangsamen wird.
Ein solches Szenario ist positiv für die Metallmärkte, die dieses Jahr von steigenden Zinsen hart getroffen wurden. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kommt auch der Nachfrage nach Industriemetallen wie Kupfer zugute.
Der Goldpreis legte leicht zu und notierte auf 1.740,66 USD je Feinunze. Dagegen wurde der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future nahezu unverändert bei 1.741,25 USD je Feinunze gehandelt.
Die Aussicht auf kleinere Zinserhöhungen bietet eine kurzfristige Entspannung für Gold, da steigende Zinsen die Opportunitätskosten für das Halten des gelben Edelmetalls in diesem Jahr in die Höhe getrieben haben. Die Märkte preisen aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 75 % ein, dass die Fed die Zinsen im Dezember nur um 50 Basispunkte anheben wird.
Die Leiterin der Fed in Kansas City, Esther George, warnte jedoch am Dienstag davor, dass die Zinssätze länger hoch bleiben könnten, um die Inflation zu bekämpfen. Dieses Szenario wird voraussichtlich auch nächstes Jahr die Metallmärkte belasten.
Obwohl Gold bisher einen Großteil seiner Verluste wettmachen konnte, wird es immer noch deutlich unter seinem 2-Jahres-Hoch vom Jahresanfang gehandelt. Das Edelmetall scheiterte auch weitgehend als Inflationsschutz und verlor seinen Status als sicherer Hafen an den Dollar.
Der Dollar musste unterdessen seine jüngsten Zugewinne wieder abgeben und konnte sein 2-Wochen-Hoch nicht halten.
Bei den Industriemetallen weiteten die Kupferpreise am Dienstag ihre Zugewinne aus. Der Preis für den wichtigen Rohstoff konnte sich dank einer Rally bei risikogetriebenen Assets von seinem 10-Tages-Tief erholen.
Der Kupfer-Future notierte 0,2 % höher auf 3,6290 USD pro Pfund. Die Kupferpreise fielen letzte Woche aufgrund der zunehmenden Sorgen vor den stark steigenden Corona-Fallzahlen in China.
Lockdowns und andere Einschränkungen behindern die Wirtschaft und die Nachfrage nach Rohstoffen in erheblichem Maß. Allerdings profitiert Kupfer auch von einer Angebotsverknappung. Streiks behindern derzeit die Produktion bei den wichtigsten Kupferproduzenten Chile und Peru.
Erwartet werden auch weitere positive Preisimpulse durch die US-Sanktionen gegen große russische Kupferlieferanten.