Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis pendelte sich am Freitag um ein Mehrmonatshoch ein. Die Marktteilnehmer hielten sich im Vorfeld der wichtigen US-Arbeitsmarktdaten bedeckt. Mit der Hoffnung auf eine Wiederbelebung des chinesischen Marktes blieb der Kupferpreis weiter auf einem 2-Wochen-Hoch.
Die Metallmärkte steuern zum Ende der Handelswoche auf kräftige Gewinne zu und folgen damit den Signalen der Fed für kleinere Leitzinserhöhungen in den kommenden Monaten. Edelmetalle, die in diesem Jahr durch den drastischen Zinsanstieg unter Druck geraten waren, profitierten davon am meisten.
Der Goldpreis fiel um 0,1 % auf 1.802,54 USD je Feinunze, blieb aber in der Nähe eines 3-Monats-Hochs, während der Gold-Future sich in der Nähe von 1.816,15 USD je Feinunze bewegte - seinem höchsten Stand seit fünf Monaten.
Beide Instrumente dürften die Woche mit einem Plus von knapp rund 3 % abschließen.
Der Blick der Händler richtet sich nun auf die im Laufe des Tages anstehenden US-Arbeitsmarktdaten. Demnach dürfte sich die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt im November leicht abgekühlt haben. Allerdings hat sich der Sektor in diesem Jahr als recht robust erwiesen. Wie die amerikanische Zentralbank (Fed) erklärte, will sie im Zuge der Straffung ihrer Geldpolitik für mehr Mäßigung in diesem Bereich sorgen.
Unerwartete Anzeichen von Stärke auf dem Arbeitsmarkt würden der Fed mehr Spielraum für weitere Zinserhöhungen geben - ein Szenario, das negativ für die Märkte ist.
Fed-Chef Jerome Powell deutete zwar an, dass die Zinsen in den kommenden Monaten langsamer steigen werden, warnte aber auch, dass sie aufgrund der hartnäckigen Inflation wahrscheinlich einen höheren Höchststand erreichen werden als erwartet. Das dämpfte den Enthusiasmus an den Risikomärkten etwas.
Doch die Aussicht auf kleinere Zinserhöhungen bescherte den von den steigenden Zinsen in diesem Jahr gebeutelten Märkten deutliche Entlastung. Platin- und Silber-Futures entwickelten sich in dieser Woche deutlich besser als Gold und stiegen um jeweils mehr als 6 %.
Bei den Industriemetallen gaben die Kupferpreise am Freitag leicht nach, waren aber aufgrund der wachsenden Hoffnung, dass der Hauptimporteur China seine Anti-Corona-Politik lockern wird, ebenfalls auf dem Weg zu einem positiven Wochenabschluss.
Der Kupfer-Future verlor 0,2 % auf 3,7865 USD je Pfund, dürfte die Woche aber über 4 % höher beenden.
Zwei chinesische Großstädte lockerten derweil die Corona-Cinschränkungen, nachdem eine beispiellose Welle von Anti-Regierungs-Protesten das Land diese Woche erschüttert hatte. Die Demonstrationen richteten sich gegen Pekings Null-Covid-Politik, unter deren Deckmantel China in den letzten drei Jahren strenge Bewegungs- und Aktivitätsbeschränkungen aufrechterhalten hat.
Die jüngsten Lockerungsmaßnahmen schürten jedoch die Erwartung, dass die Corona-Maßnahmen auf breiterer Basis zurückgenommen werden, was die wirtschaftliche Erholung ankurbeln könnte.
Die zu Wochenbeginn veröffentlichten Daten zum Einkaufsmanagerindex ergaben, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen in China aufgrund der Null-Corona-Politik noch weiter verschlechtert haben.