Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Goldpreis ist am Montag leicht gesunken. Die Hoffnung der Anleger auf eine baldige Wiedereröffnung der Volkswirtschaften in den USA und Europa hat den Appetit der Investoren auf risikoreichere Anlagen erhöht.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Juni-Lieferung verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 1.725,30 Dollar je Feinunze. Der Spot-Goldpreis verlor 1,0 Prozent auf 1.712,32 Dollar je Feinunze.
Auch der Silber-Future futures korrigierte leicht nach unten und verlor 0,1% auf 15,31 Dollar je Unze. Für den Platin-Future ging es um 0,5% nach oben auf 777,40 Dollar je Unze.
Im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) halten sich Anleger mit größeren Engagements zurück. Die Ankündigung der Bank of Japan, dass sie ihr selbst festgelegtes Limit für den Kauf japanischer Staatsanleihen aufgehoben hat, wirkte sich kaum aus, wenngleich die Entscheidung dem Narrativ der breit angelegten Abwertung der Fiat-Währungen entsprach.
Am Montag machte sich an den Märkten eine optimistischere Stimmung breit, nachdem der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo und der italienische Premierminister Giuseppe Conte Pläne zur Wiedereröffnung ihrer Volkswirtschaften nach den Shutdowns durch die Coronavirus-Pandemie skizziert hatten. Die Renditen der US-Staatsanleihen stiegen um zwei bis fünf Basispunkte.
Auch die Spreads europäischer Staatsanleihen verringerten sich weiter, und ultra-sichere deutsche Bundesanleihen wurden schwächer gehandelt, nachdem Standard & Poor's nach Börsenschluss am Freitag beschlossen hatte, das Kreditrating Italiens nicht herabzustufen.
Der Rausch in die Sicherheit in den letzten Tagen hat derweil nachgelassen. Die täglichen Zuflüsse in goldbesicherte ETFs ließen spürbar nach, und die spekulativen Nettopositionen fielen nach Angaben der Commodity Futures Trading Commission auf den niedrigsten Stand seit Juli. Die Netto-Longpositionen bei Silber liegen ebenfalls nahe einem Neunmonatstief.
Die Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM) wiesen darauf hin, dass sich die implizite Volatilität von Put- und Call-Optionen auf Gold in der letzten Woche ebenfalls in einen Zustand verschoben habe, in dem mehr Nachfrage nach Put- als Call-Optionen bestehe, was darauf schließen lasse, dass für viele die Zeit nun gekommen sei, Gewinne vom Tisch zu nehmen.
Dennoch zeigt der Markt nach wie vor extreme Engpässe. Bloomberg zitierte Robert Higgins, Chief Executive Officer der Argent Asset Group LLC in Wilmington, Delaware, mit den Worten, dass die Prämien für die Gold Eagle-Münzen der US-Münzanstalt ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht hätten. Die Kunden würden nun 135 Dollar pro Unze zu viel bezahlen.
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