Investing.com - Der Goldpreis rutschte am Donnerstag auf ein 3-Monats-Tief und geriet unter Druck, nachdem Fed-Präsident Jerome Powell weitere Zinserhöhungen für wahrscheinlich erklärt hatte.
Die Furcht vor weiteren Zinserhöhungen wirkte sich derweil auch negativ auf den Kupferpreis aus. Das wichtige Industriemetall war aufgrund von Befürchtungen hinsichtlich einer Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums stark abverkauft worden.
Auf einem Forum der Europäischen Zentralbank sagte Powell, dass die US-Notenbank zwar „einen weiten Weg hinter sich“ habe, aber immer noch die Möglichkeit bestehe, dass die Zinssätze weiter steigen würden. Seine Äußerungen trieben den US-Dollar und die Renditen für Staatsanleihen in die Höhe.
Gleichzeitig sorgte er mit seinen Äußerungen dafür, dass nicht renditeträchtige Anlagen wie Gold und andere Edelmetalle auf Talfahrt geschickt wurden.
Der Goldpreis konnte sich derweil bei 1.904,61 USD je Feinunze stabilisieren. Für den an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelten Gold-Future geht es dagegen aktuell 0,4 % nach unten auf 1.913,05 USD je Feinunze.
Goldpreis aufgrund drohender Juli-Zinsanhebung unter Druck
Powells erneut hawkishen Äußerungen haben dazu geführt, dass die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von fast 80 % einpreisen, dass die Fed die Zinsen im Juli um 25 Basispunkte anheben wird.
Während die Fed auf ihrer Juni-Sitzung die Zinsen konstant hielt, deutete sie an, dass sie sich bei künftigen Zinsentscheidungen stärker an Daten orientieren wird. Da die Inflation in den USA nach wie vor deutlich über dem Zielbereich liegt, rechnen die Märkte jetzt mit weiteren Zinserhöhungen.
Steigende US-Zinsen sind ein schlechtes Omen für Gold und andere Edelmetalle, da sie die Opportunitätskosten für das Halten von nicht-verzinslichen Anlagen in die Höhe treiben.
Im Mittelpunkt stehen in dieser Woche auch wichtige Daten zum Index der persönlichen Konsumausgaben, dem bevorzugten Inflationsindikator der Fed. Dieser wird am Freitag veröffentlicht. Es wird erwartet, dass sich die Inflation im Mai kaum verändert hat.
Doch auch andere Edelmetalle mussten heute im bisherigen Handelsverlauf Verluste hinnehmen. Der Platin-Future verlor 0,1 % und wird auf einem 4-Monats-Tief gehandelt, während der Silber-Future um 0,6 % fiel und in der Nähe eines 1-Monats-Tiefs verharrte.
Schwache Konjunkturaussichten und China-Unsicherheit belasten Kupfer
Der Kupferpreis stabilisierte sich am Donnerstag rund um ein 1-Monats-Tief, nachdem er an den vergangenen fünf Handelstagen stark gefallen war. Der Future lag unverändert bei 3,7292 USD je Pfund, nachdem er in der Vorwoche fast 5 % verloren hatte.
Bedenken über eine sich verlangsamende Industrietätigkeit auf der ganzen Welt beeinträchtigten die Attraktivität von Kupfer, da Händler eine entsprechende Verlangsamung der Nachfrage nach dem Industriemetall befürchten.
Die Unsicherheit in Bezug auf China, den weltweit größten Kupferimporteur, wuchs auch im Vorfeld der für Freitag anstehenden wichtigen Daten zum Einkaufsmanagerindex. Viele Händler erhoffen sich davon weitere Hinweise auf einen sich verlangsamenden Wirtschaftsaufschwung in dem Land.