Von Gina Lee
Investing.com – Der Goldpreis zeigt sich am Freitagmorgen in Asien vor dem Hintergrund gestiegener US-Staatsanleiherenditen nach der Veröffentlichung des jüngsten US-Inflationsberichts schwächer. Dennoch steuert das Edelmetall auf die zweite Gewinnwoche hintereinander zu.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future stieg bis 6:57 Uhr MEZ um 0,58 % auf 1.988,75 USD je Feinunze.
Die am Donnerstag veröffentlichten Daten zeigten, dass der US-Verbraucherpreisindex im Februar im Jahresvergleich um 7,9 % und im Monatsvergleich um 0,8 % gestiegen ist. Der Kern-Verbraucherpreisindex stieg im Monatsvergleich um 0,5 % und im Jahresvergleich um 6,4 %.
„Der Handel wird in weiten Teilen wieder vom Geschehen in der Ukraine bestimmt werden. Aber die Stimmung wird durch einen hawkischeren FOMC weiter getrübt, da die Märkte dies derzeit zu niedrig eingepreist haben“, sagte Stephen Innes, Managing Partner von SPI Asset Management, gegenüber Reuters.
Die Benchmark-Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stiegen nach dem US-Bericht, der den stärksten Anstieg seit 40 Jahren zeigte. Viele Anleger gehen allgemein davon aus, dass die US-Notenbank die Zinssätze erhöhen wird, wenn sie ihre geldpolitische Entscheidung am 16. März verkünden wird.
Die Europäische Zentralbank beließ ihren Zinssatz unterdessen konstant bei 0 %, als sie am Donnerstag ihre eigene geldpolitische Entscheidung verkündete. Sie unternahm jedoch einen unerwarteten radikalen Schritt, indem sie die Einstellung der Anleihekäufe beschleunigte.
Im asiatisch-pazifischen Raum wird die Bank of Japan ebenfalls in der kommenden Woche ihre geldpolitische Entscheidung bekanntgeben.
Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar, wodurch das gelbe Edelmetall Auftrieb erhielt, haben sich die Anleger auf sichere Häfen gestürzt. Der Goldpreis ist in den letzten zwei Wochen um bis zu 8,5 % gestiegen und lag nahe an seinem im August 2020 erreichten Rekordniveau.
Somit könnte der Goldpreis seine Unterstützung bei 1.976 USD pro Feinunze erneut testen. Ein Durchbruch könnte laut dem technischen Analysten von Reuters, Wang Tao, zu einem Rückgang in den Bereich von 1.924 USD bis 1.953 USD führen.
Bei den anderen Edelmetallen legte Palladium um 0,6 % auf 2.945,52 USD pro Feinunze zu. Es erreichte am Montag ein Rekordhoch von 3.440,76 USD, da es Sorgen vor einer Lieferunterbrechung aus Russland, immerhin der größte Produzent, geben könnte.
Silber verlor 0,8 %, während Platin um 0,6 % auf 1.062,51 USD fiel und die höchsten Wochenverluste seit November 2021 einfährt.