KÖLN (dpa-AFX) - Kinder- und Jugendärzte in Deutschland haben an ihre Kollegen in Russland appelliert, sich für eine "unverzügliche Einstellung" des Krieges in der Ukraine einzusetzen. Die russische Invasion habe viele Kinder und Jugendliche ihr Zuhause gekostet, es seien Verletzte und auch Tote zu beklagen, betonte der Berufsverband BVKJ in Köln. "Mit uns verbundene Ärzte in der Ukraine berichten über Todesopfer und Verletzte, über bombardierte Kinderkrankenhäuser und Kitas", schilderte Verbandspräsident Thomas Fischbach.
Der Krieg bedeute aber auch für die russischen Kinder und Jugendlichen eine Katastrophe. "Russland hat sich mit dem Krieg international isoliert." Kein Forscherteam werde mehr mit russischen Kollegen zusammenarbeiten, sämtliche Kooperationen mit Kliniken würden zum Erliegen kommen, ebenso wie über viele Jahre hinweg gewachsene Kontakte zwischen deutschen und russischen Medizinern und Wissenschaftlern. "Russland schließt sich mit diesem Krieg vom internationalen Fortschritt der Medizin und Wissenschaft aus - auf Kosten seiner Bürger und Bürgerinnen", warnte der Verband.
Bei dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen vom Montag mehr als 100 Zivilisten getötet und mehr als 300 Unbeteiligte verletzt worden. Unter den Todesopfern seien auch mindestens sieben Kinder. Nach ukrainischen Angaben wurden bereits mehr als 350 Zivilisten infolge der Kämpfe getötet.