Investing.com - Die Nordseesorte Brent dürfte Goldman Sachs (NYSE:GS) zufolge im kommenden Jahr um die Marke von 60 Dollar je Barrel handeln. Das sagten die Goldmänner am Mittwoch in einer Notiz. Der Grund: der Mangel an "dramatischer" Energiepreisschocks.
Der ICE Brent Crude Oil Terminkontrakt sei in den letzten Wochen zwischen "sich verschlechternden Wachstumserwartungen und steigenden Spannungen im Nahen Osten" gefangen, so die US-Investmentbank.
Trotz der augenscheinlichen Apathie der Energiemärkte rechnet Goldman Sachs jedoch damit, dass sich aufhellende Fundamentaldaten in den kommenden Monaten zu höheren Ölpreisen führen werden.
Da der Absicherungsbedarf von US-Produzenten und die zuletzt höheren Frachtraten zurückgegangen sind, räumt die US-Großbank ihrem angepeilten Jahresendziel von 62 Dollar ein gewisses Aufwärtsrisiko ein.
"Dennoch erwarten wir, dass die Ölpreise der Sorte Brent im Jahr 2020 um unsere Prognose von 60 Dollar je Barrel herum pendeln werden", prognostizierte Goldman Sachs in einer Notiz.
"Die anhaltenden OPEC-Produktionskürzungen und die verlangsamte Schieferaktivität werden den Anstieg des übrigen Nicht-OPEC-Angebots und das moderate Nachfragewachstum im nächsten Jahr ausgleichen."
Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete am Mittwoch 61,12 Dollar je Barrel und damit 2,38 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für die US-Ölsorte WTI verteuerte sich um 2,62 Prozent auf 55,91 Dollar je Barrel.
Unterstützung lieferten dem Ölpreis am Mittwoch der überraschende Rückgang der Rohöllagerbestände.
Im Juli hatten die Opec-Länder sowie ihre Verbündeten beschlossen, die Produktionskürzungen von 1,2 Millionen Barrel je Tag um nun Monate zu verlängern.
Im Vorfeld des Opec-Treffens im Dezember in Wien gibt es Spekulationen, wonach das Ölkartell seine Produktionskürzung ausweiten könnte, um dem schwachen Nachfragewachstum im kommenden Jahr zu begegnen.
Goldman Sachs senkte seine Wachstumsprognose für die Ölnachfrage im Jahr 2019 auf 950.000 Barrel pro Tag, nach 1,25 Millionen Barrel pro Tag zuvor. Für 2020 wurde das Nachfragewachstum um 200.000 auf 1,25 Millionen Barrel pro Tag gesenkt.