Investing.com - Der Goldpreis rutschte am Mittwoch unter seine wichtigen Unterstützungsniveaus, da die Ungewissheit über die US-Schuldenobergrenze zu einer Stärkung des Dollars und der Renditen auf US-Staatsanleihen führte. Der Kupferpreis hat derweil weiter mit schwachen Wirtschaftssignalen aus China zu kämpfen und stagniert auf einem 5-Monats-Tief.
Beim Goldpreis kam es an den letzten Handelstagen zu kräftigen Gewinnmitnahmen, nachdem der Preis zu Monatsbeginn auf ein Rekordhoch gestiegen war. Die jüngsten Verluste führten jedoch dazu, dass der Goldpreis die viel beachtete Unterstützungsmarke von 2.000 USD je Feinunze nicht halten konnte.
Ein wiedererstarkter Dollar und steigende Renditen auf US-Staatsanleihen sorgten dafür, dass das gelbe Edelmetall unter Druck geriet. Derweil wurden die Verhandlungen über die Anhebung der US-Schuldengrenze bis zum 1. Juni fortgesetzt.
Damit geht die Diskussion um die Anhebung der Schuldengrenze in eine neue Runde. Sowohl demokratische als auch republikanische Gesetzgeber haben sich aber optimistisch gezeigt, dass ein Zahlungsausfall der USA auf jeden Fall vermieden werden kann.
Der Goldpreis zeigte sich nahezu unverändert und wurde bei 1.990,90 USD je Feinunze gehandelt, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future ebenfalls kaum verändert bei 1.993,65 USD je Feinunze notiert. Beide Instrumente waren gestern um jeweils fast 1,5 % abgerutscht.
Für zusätzlichen Druck auf den Goldpreis sorgen die erneuten Ängste des Marktes von einer verschärften Rhetorik der Fed im Hinblick auf weitere Zinsanhebungen. Eine Reihe von Entscheidungsträgern hatte diese Woche davor gewarnt, dass die Inflation immer noch zu hoch sei, was wiederum weitere Zinserhöhungen der Notenbank nach sich ziehen könnte.
Der Fed-Präsident Jerome Powell wird nun am Freitag eine Rede halten und weitere Hinweise zur Geldpolitik geben.
Da die US-Zinsen wahrscheinlich noch länger auf einem erhöhten Niveau bleiben werden, könnte Gold in nächster Zeit stärker unter Druck geraten, da die Opportunitätskosten für das Halten von nicht verzinslichen Anlagen steigen.
Dennoch wird erwartet, dass das gelbe Edelmetall durch die zunehmende Nachfrage nach sicheren Häfen relativ gestützt bleiben wird, da die Angst vor einer Rezession in den USA in diesem Jahr wächst.
Gestern veröffentlichte Daten zeichneten ein gemischtes Bild der US-Wirtschaft. Während sich die Industrieproduktion im April geringfügig verbesserte, schnitten die Einzelhandelsumsätze schlechter als erwartet ab, da die Verbraucherausgaben aufgrund der hohen Inflation und der hohen Zinssätze weiterhin unter Druck stehen.
Andere Edelmetalle waren heute ebenfalls stabil, wobei die Futures für Platin und Silber um jeweils etwa 0,1 % zulegen konnten.
Andererseits verzeichneten die Industriemetalle in dieser Woche starke Verluste, nachdem die Wirtschaftsdaten aus dem Hauptabnehmerland China schwächer als erwartet ausgefallen waren.
Der Kupfer-Future gab 0,1 % auf ein 5½-Monats-Tief von 3,6557 USD je Pfund nach. Zuvor haben Daten zur chinesischen Industrieproduktion als auch zu den chinesischen Einzelhandelsumsätze im April ein ernüchterndes Bild gezeichnet.
Infolge der Veröffentlichung der Daten kamen Sorgen über einen sich verlangsamenden Wirtschaftsaufschwung in China auf, der in diesem Jahr zu einer schwächeren Rohstoffnachfrage führen könnte.