Von Ambar Warrick
Investing.com-- Der Goldpreis rückte am Dienstag vor, pendelte aber weiterhin in der Nähe seiner zweiwöchigen Tiefststände. Die aggressiven Signale einiger Fed-Mitglieder stützten den Dollar. Der Platinpreis wiederum stieg aufgrund der Erwartung eines möglichen Angebotsdefizits im nächsten Jahr an.
Die Metallmärkte fielen am Montag im Gleichschritt mit anderen Anlageklassen. Die Sorge der Händler vor einer möglichen globalen Rezession als Folge höherer Zinssätze und die Furcht vor weiteren COVID-bedingten Restriktionen in China trübten die Stimmung. Bei einigen Metallen wurden dadurch jedoch Schnäppchenkäufe möglich.
Spot-Gold legte um 0,3 % auf 1.740,98 Dollar je Unze zu, während der Gold-Future um 0,1% auf 1.742,25 Dollar je Unze stieg. Beide Instrumente waren am Montag um 0,8 % gesunken.
Die Leiterin der Fed von San Francisco, Mary Daly, erklärte am Montag, dass noch mehr getan werden müsse, um die Geldpolitik zu straffen und die Inflation einzufangen. Die realen Auswirkungen der jüngsten Zinserhöhungen würden wahrscheinlich größer sein, als es der kurzfristige Zielsatz vermuten lasse, ergänzte sie.
Loretta Mester, die Präsidentin der Cleveland Fed, sprach sich für eine kleinere Zinserhöhung im Dezember aus. Dies deckt sich mit den marktseitigen Erwartungen für eine Anhebung um 50 Basispunkte.
Beide Notenbanker erklärten jedoch, dass künftige Erhöhungen weitgehend von den Wirtschaftsdaten in den USA abhängen werden, insbesondere von der Entwicklung der Inflation.
Der Metallmarkt litt in diesem Jahr besonders stark unter der Serie von drastischen Zinserhöhungen, immerhin steigen dadurch die Opportunitätskosten für das Halten zinsloser Anlagen.
Der Goldpreis konnte seine Jahresverluste in den letzten Wochen dank der Erwartung einer geringeren Zinserhöhung im Dezember deutlich reduzieren. Da die Inflation jedoch immer noch deutlich über dem 2 %-Ziel der Fed liegt, ziehen die Märkte auch die Möglichkeit in Betracht, dass die Zentralbank die Zinsen noch viel länger als bisher geplant anheben wird.
Für Gold und die breiteren Metallmärkte wäre ein solches Szenario negativ. Das Hauptaugenmerk liegt in dieser Woche auf dem Protokoll der November-Sitzung der Fed, das am Donnerstag veröffentlicht wird. Hiervon erhofft man sich weitere Hinweise auf die künftige Richtung der US-Geldpolitik.
Der Platinpreis stieg um fast 1 %. Nach einem kräftigen Überschuss in diesem Jahr rechnet der World Platinum Investment Council mit einem Defizit des Metalls im Jahr 2023.
Das Metall findet in zahlreichen Bereichen Verwendung, u. a. in Abgaskatalysatoren für Fahrzeuge, in der Industrie und in der Schmuckherstellung.
Bei den Industriemetallen zogen die Kupferpreise am Dienstag an, nachdem sie in den letzten Sitzungen starke Verluste verzeichnet hatten.
Kupfer-Futures rückten um 0,8 % auf 3,6075 Dollar je Pfund vor, nachdem sie am Montag um 1,7 % gefallen waren. Neue Corona-Lockdowns in China belasten die Perspektiven für das rote Metall erheblich und dürften die Nachfrage beeinträchtigen.