Von Gina Lee
Investing.com - Gold notierte am Donnerstagmorgen mit der asiatischen Sitzung im Plus. Generell sieht es aber eher negativ aus, da die steigenden Renditen von US-Staatsanleihen das Geschehen nach oben begrenzen, nachdem die Demokraten im Senat eine Mehrheit erringen konnten.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Februar-Lieferung erhöhte sich bis 7:02 Uhr um 0,55 Prozent auf 1.919,15 Dollar je Feinunze.
"Mit dem Sieg der Demokraten in Georgia ist die Rendite für 10-jährige Staatsanleihen gestiegen, was das nicht-verzinsliche Gold belastet. Der Rohstoff reagiert extrem empfindlich auf die Entwicklung der Renditen", sagte Jeffrey Halley, Senior Market Analyst bei OANDA, gegenüber CNBC.
Die 10-jährige US-Staatsanleiherendite blieb im Aufwind, nachdem sie am Mittwoch zum ersten Mal seit März über 1% gestiegen war. Dies erhöhte die Opportunitätskosten für das Halten von Gold.
Der weithin erwartete Rückgang des Dollar, der sich normalerweise invers zu Gold verhält, wird das gelbe Metall unterstützen und so sind die Dollar-Verluste am Donnerstag eine willkommene Entwicklung.
"Der Dollar wird das ganze Jahr 2021 hindurch abwerten, während die US-Renditen sich von hier aus leicht nach oben bewegen können. Sollten sie keine Rallye hinlegen, kann Gold von diesem Umstand profitieren", fügte Halley von OANDA hinzu.
Der Sieg von Jon Ossoff und Raphael Warnock in Georgia beflügeln den Goldpreis ebenfalls. Die beiden Demokraten werden in den Senat einziehen, nachdem sie den Sieg über ihre republikanischen Rivalen David Perdue und Kelly Loeffler erklärt haben. Dieses Wahlergebnis beschert den Demokraten die Kontrolle über den Senat, wodurch der designierte Präsident Joe Biden bei seinem Amtsantritt am 20. Januar freie Bahn hat. Nun kann er seine politischen Ziele umsetzen, wozu auch weitere Konjunkturmaßnahmen zählen.
In den USA stürmten Anhänger von Präsident Donald Trump den Capitol Hill, wo die Abgeordneten den Sieg des designierten Präsidenten Joe Biden bei den Präsidentschaftswahlen am 3. November bestätigen wollten. Die unterbrochene Sitzung wurde wiederaufgenommen, nachdem die Abgeordneten zurück in das Gebäude eskortiert wurden.
Am Mittwoch veröffentlichte die US-Notenbank das Protokoll ihrer Dezember-Sitzung. Daraus ging hervor, dass die Zentralbank weiterhin im großen Umfang Geld drucken wird.
Im vergangenen Jahr haben die Druckerpressen der Zentralbank den Bestand an verfügbaren Dollar um mehr als 25% steigen lassen. Wird dieser Trend 2021 anhalten und Gold auf 3.000 Dollar katapultieren? Wie ist Ihre Meinung?