Investing.com - Der Goldpreis stieg am Donnerstag auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Ironischerweise wurde die Preisrallye von der breit angelegten Risikobereitschaft der Investoren begünstigt, die auch die Weltbörsen nach oben katapultierte.
Über die Feiertage ist Geld aus dem sicheren Hafen Dollar abgeflossen, so dass er im Vergleich zu einem Korb von sechs Währungen gut 1% niedriger notiert. Da Gold eher wie eine Währung als wie ein Rohstoff gehandelt wird, hat das Edelmetall einen Aufwärtspfad gegenüber dem Dollar eingeschlagen. Gleiches gilt für Rohstoffwährungen wie dem Aussie und dem Loonie.
Bis 11:30 Uhr ET (1630 GMT) stiegen die an der Comex gehandelten Gold-Futures um 0,5% auf 1.530,55 Dollar je Feinunze, nachdem zuvor ein Intraday-Hoch von 1.533,95 erreicht wurde.
Spot Gold verteuerte sich um 0,7% auf 1.528,10 Dollar je Unze.
Seit der Weihnachtspause ist das Edelmetall gegenüber dem Dollar um rund 2% gestiegen.
Parallel zu den US-Staatsanleihen, die mit um die Aufmerksamkeit sicherheitssuchender Anleger konkurrieren, hat Gold in dieser Zeit ebenfalls zugelegt. Während Goldbarren um 2% nach oben schossen, schraubte sich das zehnjährige Zinspapier aus den USA hoch, was die Rendite auf 1,86% fallen ließ.
Auch in Europa sanken die Anleiherenditen im Laufe des Tages, nachdem sie kurzzeitig den höchsten Stand seit mehreren Monaten erreicht hatten. Die Zehnjahresrendite aus Deutschland sank von ihrem Hoch von -0,16% auf -0,23%, obwohl die Aktienmärkte den größten Teil ihrer Gewinne über den gesamten Tag halten konnten.
Die globale Lockerung der Geldpolitik, der fundamentale Faktor, der die Goldpreise und die Aktienkurse im vergangenen Jahr am stärksten gestützt hat, wurde über Nacht zum ersten Mal in diesem Jahr sichtbar, als Chinas Zentralbank ihren Mindestreservesatz für Banken senkte und dadurch 115 Milliarden Dollar an Liquidität freisetzte.
Ein Faktor, der sich jedoch eher direkt auf den Goldpreis ausgewirkt haben dürfte, war die Art und Weise der enormen Liquiditätsspritze durch die US-Notenbank. Insgesamt führte die Fed dem Geldmarkt zum Jahresende 255 Mrd. Dollar zu. Die Anzeichen deuteten darauf hin, dass es ihr gelungen ist, die Volatilität am Repo-Markt zu dämpfen, da bei der letzten Auktion des Jahres nur 25,6 Milliarden Dollar an Geldern nachgefragt wurden.
Die Silber Futures stiegen auf 18,12 Dollar je Unze, bevor sie auf 18,03 Dollar zurückgingen. Im Vergleich zum Vortag liegen sie noch immer 0,7% im Plus. Die Platin-Futures verteuerten sich um 1,2% auf 989,20 Dollar je Unze.