Investing.com – Ripple kämpft seit Jahren mit den Auswirkungen der SEC-Klage, welche der Vorsitzende Gary Gensler zu verantworten hat. Doch trotz der Aussicht auf eine Neubesetzung des SEC-Chefpostens und der anfänglichen Euphorie über Genslers Rücktrittsambitionen ist keineswegs sicher, dass der Kryptobranche aus regulatorischer Sicht goldene Jahre bevorstehen. Diese Unsicherheit ist es, welche die optimistischen 17-Dollar-Prognosen für XRP torpedieren. Die umstrittene Kandidatur von Robert Stebbins verspricht kaum Erleichterung und könnte die Euphorie jäh bremsen.
- Black Friday für Aktien-Investoren – Investieren Sie mit mehr Insights und klugen Tools. InvestingPro jetzt zum Top-Angebot. Mehr erfahren
Stebbins: Der falsche Mann für den Job?
Robert Stebbins, ein Mann mit einer beachtlichen Vergangenheit bei der SEC, wird als heißer Kandidat für den Posten des neuen Vorsitzenden gehandelt. Aber warum stößt seine mögliche Ernennung auf so vehemente Kritik? Ripple-CEO Brad Garlinghouse und prominente Kritiker wie John Deaton und Ryan Selkis lassen an Stebbins kein gutes Haar.
Seine enge Verbindung zu William Hinmans berüchtigter Rede von 2018, die Ethereum als Nicht-Wertpapier einstuft und andere Token ausgrenzt, sorgt noch immer für Empörung. Garlinghouse nannte diese Haltung „unethisch und wahrscheinlich illegal“, denn sie hat den Markt künstlich beeinflusst und steht als Symbol für die umstrittene "Regulierung durch Durchsetzung".
Die Stimme der Verachtung: Deaton und Selkis
John Deaton, ein bekannter Anwalt und bis vor Kurzem Kandidat für den US-Senat, ist nicht weniger kritisch. Er beschuldigt Stebbins, mehr als 80 Vollstreckungsmaßnahmen gegen Kryptounternehmen unterzeichnet zu haben, was nicht nur für Unsicherheit sorgt, sondern auch den Fortschritt der Branche hemmt.
Deaton geht sogar so weit zu sagen, dass Stebbins die regulatorische Klarheit absichtlich vage lässt, „um der SEC maximale Flexibilität zu gewähren.“ Auch Ryan Selkis, Gründer von Messari Crypto, verurteilt Stebbins scharf als „Securities Law Maximalist“. Für Selkis wäre Stebbins eine ernsthafte Bedrohung für die Fortentwicklung der Kryptoindustrie in den USA.
Besser geeignete Kandidaten: Hoffnungsschimmer am Horizont?
Doch es gibt Lichtblicke. Favoriten wie Hester Peirce, im Volksmund als „Krypto-Mom“ bekannt, sowie Dan Gallagher und Paul Atkins stehen als potenzielle Alternativen bereit.
Peirce gilt als engagierte Verfechterin der Krypto-Regulierung und könnte frischen Wind in die verkrusteten Strukturen bringen. Atkins, mit seiner Erfahrung aus Trumps Übergangsteam und als ehemaliger SEC-Kommissar, wäre ebenfalls eine solide Wahl. Diese Kandidaten könnten endlich das Ende der restriktiven Durchsetzungsstrategie einläuten und zu mehr Klarheit, sowie einem positiven Innovationsklima führen.
XRP-Prognose: Ein risikoreicher Weg nach oben?
Die Hoffnung stirbt zuletzt, besonders in der volatilen Welt der Kryptowährungen. Krypto-Analyst EGRAG sieht trotz aller Unsicherheiten für XRP großes Potenzial. Mithilfe von Fibonacci-Analysen und historischen Marktdaten prognostiziert er eine zunehmende Dominanz. Bei Erreichen eines Dominanzbereichs von 10 % bis 20 % dürfte der XRP-Preis die magische Grenze von 17 Dollar erklimmen. Doch der Weg dorthin ist mit Risiken gespickt.
Ein ungewisser Kurs: Die Zukunft bleibt spannend
Die nächste Zeit wird nicht nur für Ripple entscheidend sein. Alles steht und fällt damit, ob die wohlüberlegte Ernennung des neuen SEC-Chefs einen wahren Aufschwung herbeiführt, oder der Rückschritt ins regulatorische Mittelalter den Markt kollabieren lässt. Die Entscheidung über die Personalie Stebbins wird zeigen, ob die USA wirklich die "Krypto-Hauptstadt" der Welt werden können, wie manche hoffen.
In eigener Sache: Möchten Sie Ihre Community unterstützen und gleichzeitig Geld verdienen? Werden Sie Affiliate von InvestingPro und erhalten Sie 70 % Provision! Erfahren Sie hier mehr und melden Sie sich an: hier.