von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis ist am Dienstagmorgen in Asien gesunken, blieb aber in der Nähe seines höchsten Niveaus seit mehr als vier Monaten, als die Anleger Kommentare von Vertretern der Federal Reserve verarbeiteten, die versuchten, die Inflationsängste zu zerstreuen.
US-Gold-Futures wurden um 06:08 MEZ um 0,23% tiefer zu 1.880,15 USD gehandelt.
Der Dollar, der sich gewöhnlicherweise in die entgegengesetzte Richtung zum gelben Metall bewegt, fiel am Dienstag auf ein Viermonatstief. Die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen gaben ebenfalls auf Zweiwochentiefs nach.
Die Fed-Gouverneurin Lael Brainard, der Präsident der Fed von Atlanta, Raphael Bostic, und der Präsident der Fed von St. Louis, James Bullard, sagten, ein Preisanstieg aufgrund von Engpässen und Versorgungslücken sei keine Überraschung, da die Covid-19-Fallzahlen weiter sinken. Sie wiederholten jedoch auch, dass dieser Preisanstieg wahrscheinlich nur vorübergehender Natur sei.
Bullard fügte hinzu, er erwarte, dass die Inflationsrate sowohl in 2021 als auch in 2022 über 2% liegen werde.
"Die Aussagen der Fed unterstützen weiterhin die Ansicht, dass die Inflation in den USA temporär sein wird und dies reicht aus, um die kurzfristige Aufwärtsdynamik für Gold aufrechtzuerhalten ... Gold stößt bei 1.900 USD weiterhin auf Widerstand. Wenn sich der Dollar also in den nächsten paar Sitzungen stabilisiert, könnte der Goldpreis stabil bleiben", sagte Edward Moya, leitender Marktanalyst bei Oanda Corp., gegenüber Bloomberg.
Ansonsten gibt es in dieser Woche noch die geldpolitischen Entscheidung der Zentralbank Indonesiens, die heute noch bekanntgegeben wird. Ihr folgen die Beschlüsse der Reserve Bank of New Zealand am Mittwoch und der Zentralbank Südkoreas am Donnerstag.
Am Donnerstag gibt es dann auch noch aus den USA den Preisindex für privaten Konsumausgaben (Personal Consumption Expenditure, PCE), der das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß ist.
Die Anleger sehen Gold zunehmend bullisch, sodass das gelbe Metall seine Verluste in 2021 bis heute fast ausgleichen konnte.
Allerdings bleiben die Investoren im Hinblick auf die Inflation und Covid-19-Ausbrüche in einigen Ländern jedoch vorsichtig. Der 14-tägige RSI von Gold blieb in der vergangenen Woche über 70, was ein Zeichen für einen bevorstehenden Rückzug der Anleger sein könnte.
Unter den anderen Edelmetallen stieg Palladium um 0,5%, Silber fiel hingegen um 0,6% und Platin verlor 0,2%.