Von Robert Zach
Investing.com - Mit 1.660 Dollar wird der Goldpreis nur noch 30 Dollar unter seinem Siebenjahreshoch gehandelt, das er am 24. Februar 2020 im Zuge der Coronavirus-Panik und der damit einhergehenden Flucht in die Sicherheit erreicht hatte. Auch heute herrscht wieder Goldgräberstimmung, weil die Kurse von Staatsanleihen (NASDAQ:TLT) explodieren, der US-Dollar kollabiert und die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold wegen der Sorge vor einem breit gefächerten Spread des Coronavirus in den USA und den daraus resultierenden konjunkturellen Unsicherheiten zunimmt.
Auf der anderen Seite sieht sich das Bullenlager mit einer rekordhohen spekulativen Longposition konfrontiert, die sich zwar immer noch ausweiten kann, aber auf mittelfristiger Sicht nicht gerade dafür spricht, dass die Bäume für den Goldpreis noch in den Himmel wachsen werden. Hinzu kommt die gedämpfte Goldnachfrage Indien sowie der mögliche Rush der Retail-Investoren in Gold, der sich an dem auf Tagesbasis größtem Zufluss an Gold-ETF-Beständen seit 2011 widerspiegelt, womöglich wegen der Furcht vor dem Virus. Warum das relevant ist? Weil Privatanleger in der Vergangenheit häufig ein guter Kontra-Indikator waren. Solange sich aber der Goldpreis oberhalb der Schlüsselunterstützung von 1.627 Dollar halten kann, halten die Bullen alle Trümpfe in der Hand, um zumindest das Mehrjahreshoch bei 1.689 Dollar zu testen. Voraussetzung dafür ist der erfolgreiche Spurt über den Eröffnungskurs vom 24. Februar 1.665 Dollar. Was danach kommt, weiß niemand, aber wie heißt es so schön: „Hin und her macht Taschen leer“ und "Handle niemals gegen den Trend“.
Zur Stunde wird der COMEX Gold-Future zur April-Lieferung mit 1.659,25 Dollar etwas mehr als 1 Prozent im Plus gehandelt. Das Tageshoch liegt bei 1.663,25 Dollar, das Tief bei 1.635,25 Dollar.
Der Spot-Goldpreis verteuert sich 1,35 Prozent auf 1.659,22 Dollar. In Euro steigt das Edelmetall 0,94 Prozent auf 1.483 Euro.
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