Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis hat sich im frühen Handel am Mittwoch in der Nähe eines 9-Monats-Hochs eingependelt. Die Angst vor einer drohenden Rezession hielt die Nachfrage nach sicheren Häfen aufrecht, während der Kupferpreis aufgrund der Erwartung stieg, dass eine Erholung der chinesischen Nachfrage dazu beitragen wird, den rückläufigen Verbrauch in anderen Ländern auszugleichen.
Der Goldpreis stieg nach einem Kursrückgang an den Aktienmärkten, da die Nachfrage nach dem Edelmetall als sicherem Hafen die Nachfrage nach dem US-Dollar übertraf. Grund waren gestiegene Erwartungen, dass die Fed in den kommenden Monaten ihr Tempo bei den Zinsanhebungen verlangsamen wird.
Der Goldpreis notierte leicht mit 0,4 % im Minus auf 1.928,62 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future 0,2 % ins Minus rutschte und bei 1.929,25 USD je Feinunze notierte. Der Kassapreis für Gold konnte den Abstand zu den Februar-Terminkontrakten verringern.
Für den Goldpreis ging es seit Mitte Dezember steil bergauf, da die Erwartung kleinerer Zinserhöhungen in den USA zunimmt, während sich das Wirtschaftswachstum und die Inflation im Land abkühlen. Derzeit notiert der Goldpreis rund 140 USD unterhalb seines Rekordhochs von 2020.
Die jüngsten Verluste an der Wall Street, die auf eine Reihe schwacher Unternehmensgewinne zurückzuführen waren, schürten ebenfalls die Angst vieler Anleger vor einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums, was wiederum die Nachfrage nach Gold ankurbelte.
Im Vergleich zu anderen Edelmetallen hat sich der Goldpreis in diesem Jahr bisher auch deutlich besser entwickelt. Gold konnte um etwa 6 % zulegen, während Silber und Platin um jeweils mehr als 1 % gefallen sind.
Die Erholung beim Goldpreis wurde vor allem durch Daten ausgelöst, die darauf hindeuten, dass die Inflation in den USA in den letzten Monaten stärker als erwartet zurückgegangen ist. Diese positive Entwicklung dürfte wiederum die Fed veranlassen, kleinere Zinsanhebungen vorzunehmen. Im Großen und Ganzen rechnen die Märkte mit einer Zinserhöhung der Fed um 25 Basispunkte im Februar und einer möglichen Pause im Zinserhöhungszyklus der Zentralbank in den kommenden Monaten.
Aktuell richtet sich der Blick der Anleger auf die aktuellen US-BIP-Daten, die Aufschluss darüber geben werden, wie stark sich das Wachstum gegen Ende 2022 verlangsamt hat. Spannend wird dabei auch sein, wie sehr sich die drastischen Zinserhöhungen und die relativ hohe Inflation bemerkbar gemacht haben.
Bei den Industriemetallen bewegten sich die Kupferpreise auf einem 7-Monats-Hoch, da eine deutliche Erholung der chinesischen Nachfrage in diesem Jahr erwartet wird.
Der Future für Kupfer stieg um 0,1 % auf 4,2672 USD je Pfund und erreichte damit den höchsten Stand seit Mitte Juni.
Dennoch bleiben die Märkte uneins darüber, wann sich die chinesische Wirtschaft erholen wird, zumal das Land mit dem bisher schlimmsten Coronaausbruch zu kämpfen hat.