Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis kletterte am Freitag leicht nach oben, steuert aber auf seine vierte Verlustwoche in Folge zu. Die weiterhin bestehende Unsicherheit über die US-Geldpolitik führt dazu, dass Gold derzeit für viele Anleger unattraktiv ist. Die Märkte erhoffen sich von den heute anstehenden Inflationsdaten weitere Hinweise.
Das gelbe Edelmetall erfuhr eine gewisse Erleichterung, als die US-BIP-Daten für das 4. Quartal leicht nach unten korrigiert wurden. Das deutet darauf hin, dass sich die Wirtschaft unter dem Joch der hohen Zinssätze stärker abgekühlt hat als erwartet. Die Ergebnisse nährten die Hoffnung, dass die Fed weniger wirtschaftlichen Spielraum für weitere Zinserhöhungen haben wird.
Der Goldpreis stieg um 0,1 % auf 1.824,93 je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future ein Plus von 0,2 % auf 1.832,05 USD je Feinunze zulegte. Für beide Instrumente wird zum Wochenabschluss ein Minus zu Buche stehen.
Die Veröffentlichung der Daten zum Index der persönlichen Verbrauchsausgaben, dem bevorzugten Inflationsindikator der Fed, steht für heute an. Es wird erwartet, dass der Preisdruck im Januar weiterhin hoch bleibt. Die Eindämmung der Inflation ist derzeit die Hauptpriorität der Fed, und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass die US-Notenbank eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen will. Dies ist ein schlechtes Vorzeichen für Gold, da steigende Renditen die Opportunitätskosten für das Halten von nicht renditebringenden Anlagen wie Metallen in die Höhe treiben.
Eine Reihe von Fed-Vertretern sprach sich in dieser Woche für weitere Zinserhöhungen aus, wobei einige sogar ein schnelleres Tempo der Erhöhungen in den kommenden Monaten forderten. Aus dem Protokoll der Fed-Sitzung vom Februar ging ebenfalls hervor, dass die meisten Fed-Vertreter eine Zinserhöhung befürworteten.
Die Märkte sind jedoch nach wie vor unsicher, wo die Zinssätze ihren Höhepunkt erreichen werden. Dies hat den Aufwärtstrend der Metallpreise begrenzt, da die Händler einen unerwartet hohen Endkurs befürchten.
Andere Edelmetalle zeigten sich am Freitag zurückhaltend, wobei die Future für Silber und Platin weniger als 0,1 % in beide Richtungen tendierten. Aber Platin wird zum Wochenschluss mit einem Preisanstieg von fast 3 % gehandelt.
Bei den Industriemetallen stabilisierten sich die Kupferpreise am Freitag, nachdem sie am Vortag abgestürzt waren. Schwache US-BIP-Daten hatten Bedenken über eine Verlangsamung der Industrietätigkeit geweckt.
Der Kupfer-Futures notierte 0,1 % fester bei 4,0570 USD je Pfund, nachdem er am Vortag um 3,3 % eingebrochen war. Mit diesen Verlusten steuerte auch Kupfer auf einen Wochenverlust von 1,3 % zu.
Die Unsicherheit über eine wirtschaftliche Erholung in China, dem weltweit größten Kupferimporteur, hat in den letzten Wochen den Kupferpreis erheblich belastet.