Von Gina Lee
Investing.com – Der Goldpreis musste am Donnerstagmorgen auf den europäischen Märkten Verluste hinnehmen. Damit vergrößern sich die Verluste des gelben Edelmetalls weiter, nachdem es zuvor auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten gefallen war. Grund dafür war die Bekanntgabe der Fed, eine wesentlich hawkischere Haltung als zunächst erwartet einnehmen zu wollen.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future verlor bis 11.31 Uhr MEZ rund 0,74 % und notierte bei 1.814,45 USD je Feinunze. Der Dollar Index, der sich normalerweise entgegengesetzt zum Goldpreis verhält, notierte am Donnerstag kräftiger.
Am vorherigen Handelstag rutschte das gelbe Edelmetall zeitweise um bis zu 1,5 % ab, nachdem die Fed ihre neueste geldpolitische Entscheidung verkündet hatte. In einer anschließenden Rede schloss Fed-Chef Jerome Powell nicht aus, die Zinssätze bei jedem Treffen anzuheben, um die stetig steigende Inflation einzudämmen.
Damit wurden die bisherigen Gewinne von Gold im Jahr 2022 ausradiert, die auf der Erwartung anhaltend negativer Realrenditen beruhten. Trotz der restriktiven Politik der Fed, die diese Wette in Frage stellt, könnte Gold als sicherer Hafen weiterhin Unterstützung durch steigende geopolitische Risiken, einschließlich einer möglichen russischen Invasion in der Ukraine, erhalten.
In Reaktion auf die Fed-Entscheidung hob Goldman Sachs seine 12-Monats-Prognose für Gold aufgrund eines langsameren US-Wachstums, einer Erholung in den Schwellenländern ohne China und einer sich beschleunigenden Inflation von 2.000 auf 2.150 Dollar je Feinunze an.
"Diese Kombination aus langsamerem Wachstum und höherer Inflation dürfte die Nachfrage nach Gold ankurbeln, das wir als eine defensive Inflationsabsicherung betrachten", schrieben die Analysten um Mikhail Sprogis am Donnerstag in einer Mitteilung.
Die Anleger warten nun auf die geldpolitische Entscheidung der Südafrikanischen Zentralbank, die im Laufe des Tages verkündet werden soll. Die Bank of England und die Reserve Bank of Australia werden ihre geldpolitischen Entscheidungen dann nächste Woche bekanntgeben.
Bei den anderen Edelmetallen notierten Silber, Platin und Palladium allesamt schwächer.