Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis hat am Freitag leichte Verluste hinnehmen müssen, da unerwartet gute US-Inflationsdaten und hawkische Äußerungen von Vertretern der US-Notenbank Fed Sorgen über weitere Zinserhöhungen geschürt haben. Der Optimismus in Bezug auf China hat dagegen dazu geführt, dass Kupfer die allgemeinen Metallmärkte in dieser Woche weit hinter sich zurückließ.
Die Inflation in den USA stieg im Januar stärker als erwartet, wie Daten von gestern zeigen. Sie folgten auf einen Bericht über einen überhitzten Verbraucherpreisindex, der darauf hindeutet, dass die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt weiter hartnäckig ist.
Der Leiter der Fed von St. Louis, James Bullard, erklärte, dass die Zentralbank die Zinssätze wieder stärker anheben könnte. Er stellte eine Anhebung um 50 Basispunkte im März in Aussicht. Für die Leiterin der Fed von Cleveland, Loretta Mester, ist es realistisch, dass die Zinssätze wahrscheinlich über 5 % steigen werden.
Nach ihren Äußerungen kam es zu einem regelrechten Run auf den Dollar und die Renditen von Staatsanleihen schossen in die Höhe. Viele Anleger flüchteten in den Dollar, weil sie sich bessere und sicherere Renditen versprachen. Dies zog einen Großteil der Kapitalströme von den Goldmärkten ab.
Für den Goldpreis ging es 0,8 % nach unten auf 1.820,64 USD je Feinunze, während beim an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelten Gold-Future ein Minus von 1,1 % zu Buche stand und bei 1.830,50 USD je Feinunze gehandelt wurde. Insgesamt wird für das gelbe Edelmetall zum Wochenabschluss ein Preisabschlag zwischen 1 % und 1,7 % erwartet. Damit rutscht Gold die dritte Handelswoche in Folge ins Minus.
Die Aussicht auf steigende US-Zinsen verheißt nichts Gutes für renditelose Anlagen wie Gold, da die Opportunitätskosten in die Höhe schnellen. Steigende Zinsen führen auch dazu, dass Anleger den Dollar als sicheren Hafen bevorzugen, da er bessere Renditen bietet.
Doch auch andere Edelmetalle gaben am Freitag stark nach. Der Platin-Future brach um 1,5 % auf 917,25 USD je Unze ein. Damit notiert er auf einem 3-Monats-Tief. Für den Silber Future ging es sogar um 2,2 % nach unten auf 21,223 USD je Unze. Silber wurde damit so günstig wie seit zwei Monaten nicht mehr gehandelt.
Bei den Industriemetallen gaben die Kupferpreise am Freitag nach, sollten aber aufgrund des Optimismus in Bezug auf China und potenzielle Lieferunterbrechungen die Woche dennoch im Plus beenden.
Der Future für hochwertiges Kupfer fiel um 0,2 % auf 4,1137 USD je Pfund. Insgesamt dürfte zum Wochenabschluss aber ein Preisplus von 2,4 % erreicht werden.
Sorgen vor der weiteren konjunkturellen Entwicklung in China, dem weltweit größten Kupferimporteur, gingen dagegen im allgemeinen Optimismus über das Wiederaufleben der Wirtschaft im Reich der Mitte unter.
Ein sich verschärfender Streit zwischen der Regierung Panamas und ausländischen Kupferminenbetreibern droht derweil die Kupferexporte des Landes auszusetzen. Dies könnte ein begrenztes Angebot mit steigenden Preisen zur Folge haben.