Investing.com - Im heutigen Handelsverlauf zeigte der Goldpreis keine klare Tendenz, während der Preis für das wichtige Industriemetall Kupfer auf ein 2-Monats-Tief sank. Die Talfahrt beim Kupferpreis ist auf Besorgnis über eine mögliche Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und steigende Zinsen zurückzuführen, die dem US-Dollar Auftrieb verliehen haben.
Die neuesten Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen, die gestern veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass die Verbraucherausgaben in den USA weiterhin robust bleiben. Diese Entwicklung könnte auf einen potenziell stärkeren Inflationsdruck in den kommenden Monaten hinweisen.
Die Kombination aus dieser Stärke der US-Wirtschaft und wachsender Besorgnis angesichts einer möglichen Abschwächung der chinesischen Konjunktur führte dazu, dass Investoren vermehrt den Dollar bevorzugten und sich von als sicher geltenden Anlagen wie Gold und Edelmetallen abwandten.
Der Spot-Goldpreis fiel gestern kurzzeitig unter die Marke von 1.900 Dollar pro Feinunze und liegt derzeit nur knapp über dem 2-Monats-Tief. Aktuell wird das Edelmetall unverändert bei 1.905,24 Dollar pro Feinunze gehandelt, während der Gold-Future um 0,1 % auf 1.936,15 Dollar pro Feinunze gesunken ist.
Aussichten für Gold belastet durch US-Zinsausblick
Die gestern veröffentlichten Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen folgen nur wenige Tage, nachdem die Juli-Daten auf eine stärkere Inflation im letzten Monat hingedeutet hatten. Angesichts dessen befürchten viele Anleger, dass die US-Notenbank (Fed) bald wieder eine hawkishere Haltung einnehmen könnte.
Die Fed hat bereits vor möglichen weiteren Zinserhöhungen gewarnt, falls die Inflation anhält. Eine solche Entwicklung wäre in der Regel ungünstig für Anlagen, die keine Zinsen bieten, wie zum Beispiel Gold und andere Edelmetalle, da ihre Opportunitätskosten steigen würden.
Viele Investoren ziehen daher den US-Dollar und US-Staatsanleihen als sicheren Hafen gegenüber Gold vor. Der US-Dollar konnte sich in den letzten Wochen erholen und erreichte am Mittwoch ein 1½-Monats-Hoch.
Selbst wenn die Fed die Zinssätze nicht weiter erhöht, wird erwartet, dass sie diese bis mindestens Mitte 2024 auf dem aktuellen 20-Jahres-Hoch halten wird. Diese Aussichten sind wenig ermutigend für zinslose Anlagen wie Gold.
Kupferpreis unter Druck durch chinesische Wirtschaftssorgen
Unter den Industriemetallen gerieten die Kupferpreise aufgrund neuerlicher schwacher Wirtschaftsdaten aus China stark unter Druck. Die chinesische Wirtschaft, als weltgrößter Importeur von Kupfer, kämpft mit verlangsamtem Wachstum und einer sinkenden Inflation.
Der Kupfer-Future bewegte sich um die Marke von 3,36603 Dollar pro Pfund und damit nahe seinem niedrigsten Stand der letzten zwei Monate.
Daten vom Dienstag zeigten, dass sowohl die chinesischen Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion im Juli unter den Erwartungen gewachsen sind. Dies lässt darauf schließen, dass das Wachstum in China allmählich nachlässt, was durch eine Serie schwacher Konjunkturdaten für diesen Monat unterstrichen wird.
Trotz einer unerwarteten Senkung des Leitzinses durch China nach Veröffentlichung der Daten, bleibt die Angst vor einem möglichen Kollaps des Immobilienmarktes bestehen. Derzeit steht der Immobilienriese Country Garden (HK:2007) Holdings vor einem drohenden Zahlungsausfall.