Investing.com-- Der Goldpreis stieg am Dienstag im europäischen Frühhandel leicht an und hielt sich auf einem Sechsmonatshoch. Rückenwind lieferten die zunehmenden Wetten darauf, dass die US-Notenbank die Zinsen nicht weiter anheben wird.
Die Erwartung einer Reihe von Konjunkturdaten in dieser Woche sorgte für eine weiterhin hohe Nachfrage nach dem gelben Edelmetall als sicherem Hafen. Im Fokus stehen weitere Hinweise auf eine Verlangsamung des US-Wirtschaftswachstums und eine ins Stocken geratene Erholung der chinesischen Wirtschaft.
Der Dollar fiel im Montagshandel auf ein Dreimonatstief, was den Gold- und anderen Metallpreisen aufgrund von Wetten auf das Ausbleiben weiterer Zinserhöhungen durch die Fed zugute kam. Im asiatischen Handel stabilisierte sich der Greenback jedoch etwas im Vorfeld weiterer Fed-Reden in dieser Woche.
Der Spot-Goldpreis pendelte um 2.015,57 Dollar je Feinunze, während der Gold-Future mit Fälligkeit im Dezember um 0,2 % auf 2.015,35 Dollar je Feinunze zulegte. Beide Instrumente notieren damit auf dem höchsten Stand seit Mitte Mai.
US-Konjunkturdaten und Fed-Reden im Fokus
In dieser Woche erwarten die Märkte wichtige Konjunkturdaten, allen voran den PCE-Preisindex - das bevorzugte Inflationsmaß der Fed. Darüber hinaus werden im Laufe der Woche die US-Einkaufsmanagerindizes für November sowie die revidierten BIP-Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht.
Alle Anzeichen für eine Abkühlung der US-Konjunktur geben der Fed weniger Spielraum, die Zinsen länger hoch zu halten - ein Szenario, das dem Goldpreis zugute kommt. Die Furcht vor einer Verschlechterung der Weltwirtschaftslage dürfte ebenfalls die Zuflüsse in das Metall als sicheren Hafen fördern.
Später am Dienstag werden eine Reihe von Fed-Vertretern, darunter Christopher Waller und Michelle Bowman, sprechen und möglicherweise weitere Hinweise auf die Geldpolitik geben, bevor die Blackout-Period vor der Fed-Sitzung beginnt.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed die Zinsen im Dezember unverändert lässt. Auf der Sitzung wird es dann vor allem um die Frage gehen, wann die Fed mit Zinssenkungen im Jahr 2024 beginnen will.
Jede Änderung des Ausblicks der Fed, die Zinsen längerfristig auf einem höheren Niveau zu halten, dürfte dem Goldpreis entgegenkommen.
Kupfer fällt vor chinesischen Einkaufsmanagerindizes
Nach einer zweiwöchigen Rallye bei den Industriemetallen gaben die Kupferpreise am Dienstag nach.
Der Kupfer-Future mit Fälligkeit im März gab um 0,1 % auf 3,7968 Dollar je Pfund nach.
Die Kupferhändler warten nun vor allem auf die am Donnerstag anstehenden Daten zum Einkaufsmanagerindex aus China. Es wird erwartet, dass die chinesische Wirtschaft nach einer Reihe schwacher Daten im Oktober auch im November nicht an Fahrt gewonnen hat.
Dennoch hoffen die Kupferbullen auf weitere Konjunkturmaßnahmen im Land, nachdem Peking weitere Hilfen für den Immobiliensektor in Aussicht gestellt hat.
Der Gouverneur der People's Bank of China, Pan Gongsheng, erklärte außerdem, dass die Geldpolitik in den kommenden Monaten akkommodierend bleiben werde und dass sich die chinesische Wirtschaft in den letzten Monaten erholt habe.