Investing.com - Der Goldpreis verzeichnete im asiatischen Handel einen deutlichen Anstieg, unterstützt durch einen schwächeren Dollar und Erwartungen an eine Zinssenkung im Dezember. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten, die das gelbe Edelmetall als sicheren Hafen attraktiver machen.
Nachdem Gold zu Beginn der Woche aufgrund eines kurzfristigen Waffenstillstands zwischen Israel und der Hisbollah etwas an Boden verloren hatte, sorgten die Eskalationen im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ab Donnerstag für eine Erholung.
Der Spot-Goldpreis stieg um 0,9 % auf 2.660,69 Dollar je Feinunze. Auch der Gold-Future mit Laufzeit bis Februar legte um 0,9 % zu und notiert bei 2.684,75 Dollar je Feinunze.
Ukraine-Krieg und Nahost-Konflikt befeuern Goldkäufe
Die erneuten Angriffe Russlands auf die Energieinfrastruktur der Ukraine haben die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold angekurbelt. Berichten zufolge plant Moskau den Einsatz moderner ballistischer Raketen und droht mit nuklearer Vergeltung, während es gleichzeitig auf den verstärkten Einsatz westlicher Langstreckenraketen durch die Ukraine reagiert. Diese Entwicklungen heizen die geopolitischen Spannungen weiter an.
Im Nahen Osten wächst unterdessen das Misstrauen gegenüber dem jüngsten Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, die Vereinbarung gebrochen zu haben – ein erneuter Ausbruch der Gewalt könnte die Märkte zusätzlich belasten.
Schwächerer Dollar und Zinsspekulationen als Treiber
Ein weiterer Grund für den Anstieg des Goldpreises ist der schwächere US-Dollar. Marktteilnehmer rechnen zunehmend mit einer Zinssenkung der Fed im Dezember. Aktuell liegt die Wahrscheinlichkeit einer Reduzierung um 25 Basispunkte bei 68,6 %, während die Wahrscheinlichkeit eines unveränderten Zinssatzes bei 31,4 % liegt.
Die Erwartungen an die Fed belasten den Dollar, der diese Woche starke Verluste hinnehmen musste. Dies steht im Gegensatz zur Euphorie nach dem jüngsten Wahlsieg von Donald Trump. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die künftige Zinspolitik bestehen, da die Inflation weiterhin über dem Zielwert von 2 % liegt.
Auch andere Edel- und Industriemetalle im Aufwind
Nicht nur Gold, sondern auch andere Metalle profitieren vom schwächeren Dollar. Der Platin-Future stieg um 1,1 % auf 947,35 Dollar je Unze, während der Silber-Future um 1,5 % auf 31,157 Dollar zulegte.
Auch Industriemetalle zeigten Stärke: Der Kupfer-Future an der London Metal Exchange stieg um 0,7 % auf 9.061,50 Dollar je Tonne, und der Kupfer-Future mit Laufzeit bis Februar verzeichnete ein Plus von 0,8 % auf 4,1640 Dollar je Pfund.