Von Gina Lee
Investing.com – Gold notierte am Freitagmorgen in Asien fester. Allerdings sorgen steigende Renditen bei den US-Staatsanleihen dafür, dass das gelbe Edelmetall auf den ersten Wochenverlust seit drei Wochen zusteuert.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future notierte bis 4:35 Uhr MEZ um 0,26 % höher auf 1.953,30 USD.
„Die Aussichten für Gold sind derzeit gedämpft, da steigende Zinsen offensichtlich einen kräftigen Einfluss darauf haben. Aber bis wir die Handelsspanne zwischen 1.930 USD und unter 2.000 USD überzeugend durchbrechen ... bleibt Gold unbeständig in seinen Bewegungen“, sagte der Chefstratege von Tiger Brokers in Australien, Michael McCarthy, gegenüber Reuters.
Die Benchmark-Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen setzten ihren Aufwärtstrend unterdessen fort, da die Fed im Hinblick auf die Straffung ihrer Geldpolitik einen noch hawkischeren Ton anschlug. Das führte zu weiteren Wetten darauf, dass die Zentralbank die Zinssätze aggressiv anheben wird, um die Inflation einzudämmen.
Ein stärkerer US-Dollar könnte auch den Goldpreis unter Druck setzen, während andererseits die geopolitische Unsicherheit weiterhin Unterstützung bietet. Daher ist der Goldpreis derzeit zwischen zwei widersprüchlichen Strömungen gefangen, sagte McCarthy. Der Dollar, der sich normalerweise entgegengesetzt zum Goldpreis bewegt, notierte am Mittwoch weitestgehend schwächer.
Im Wochenverlauf steuert der Goldpreis auf einen Verlust von 1,3 % zu. Das gelbe Edelmetall erreichte am Montag fast die 2.000-Dollar-Marke dank der Nachfrage nach sicheren Häfen und zunehmender Inflationssorgen. Seitdem musste es seine Zugewinne jedoch aufgeben und hat kurz vor Eröffnung des Handelstags ein 2-Wochen-Tief erreicht.
„Da sich die Stagflation von einem potenziellen „Tail-Risk“ zur Realität entwickelt hat, wenden sich Anleger weltweit Gold als Portfolio-Diversifikator zu“, schrieb Stephen Innes, Managing Partner von SPI Asset Management, in einer Mitteilung.
Bei anderen Edelmetallen fiel Silber um 0,6 % und Platin um 0,2 %, wobei beide ebenfalls Wochenverluste hinnehmen müssen. Dagegen notierte Palladium 0,4 % höher.