Investing.com - Die Goldpreise sind am Donnerstag in Asien gefallen, nachdem die Federal Reserve zwar die Zinsen gesenkt hatte, aber kein Versprechen für weitere Zinssenkungen gab. Der gestrige Zinsschritt darf damit als "hawkish" klassifiziert werden.
Der Gold-Future zur Lieferung im Dezember, der an der Comex Division der New York Mercantile Exchange gehandelt wird, sank bis 12:30 Uhr ET (04:30 Uhr GMT) um -0,9% auf 1.501,55 Dollar je Feinunze.
Auslöser für die Preisabschläge war nicht die Zinssenkung der Fed, die die Bandbreite um 25 Basispunkte auf 1,75 bis 2,00 Prozent gesenkt hat, sondern der Zinsausblick, der bis Jahresende keine weitere Absenkung des Leitzinses garantiert. Es war die zweite Zinssenkung der US-Notenbank seit der großen Finanzkrise.
Trotz der Zinssenkung sagte US-Präsident Donald Trump, dass die Fed erneut versagt habe, da sie nicht weit genug gegangen sei.
"Jay Powell und die Federal Reserve versagen erneut. Kein Mumm, kein Verstand, keine Vision! Ein schrecklicher Kommunikator", schrieb der Präsident auf Twitter.
Er hatte zuvor gefordert, dass die Zinssätze auf Null gehen sollten.
Der U.S. Dollar Index, der sich in der Regel in die entgegengesetzte Richtung zum gelben Metall bewegt, konnte zunächst nach der Ankündigung der Fed zulegen, verlor aber bald darauf an Dynamik und wurde zuletzt im Minus gehandelt.
"Trotz der Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte waren sich die politischen Entscheidungsträger der Fed offenbar nicht einig über die Notwendigkeit zusätzlicher Zinssenkungen", erklärte das Research-Team der ANZ in einer Notiz. "Dies war einer der Hauptgründe für die starke Performance von Gold in den letzten Monaten. Die Unsicherheit über den Zinsausblick der Fed dürfte dazu führen, dass der Markt in Bezug auf den Ausblick für die Edelmetalle skeptischer wird."