Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf die Ankündigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan reagiert, er wolle das deutsch-türkische Verhältnis wieder so spannungslos wie in früheren Zeiten gestalten.
In den Gesprächen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Erdogan bei seinem Deutschland-Besuch am Freitag und Samstag werde die ganze Bandbreite der deutsch-türkischen und regionaler Themen besprochen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch.
"Dabei wird es Punkte großer Gemeinsamkeit geben (...), und es wird Themen geben, die schwieriger sind und bei denen Meinungsverschiedenheiten noch ausgeräumt werden müssen", sagte Seibert. "Auch die sind anzusprechen." Seibert unterstrich aber: "Die Türkei ist für uns ein wichtiger Partner." Und er sagte weiter: "Wir haben ein grundsätzliches Interesse an einer wirtschaftlich stabilen Türkei, an einer politisch stabilen Türkei und natürlich einer Türkei, in der Demokratie ausgeübt wird."
Erdogan hatte am Rande der UN-Vollversammlung in New York in einem Reuters-Interview gesagt: "Wir wollen all die Probleme hinter uns lassen und wieder eine herzliche Atmosphäre zwischen der Türkei und Deutschland schaffen - genau so, wie es früher war."