Wenn Finanzinvestor Carl Icahn sich in ein Unternehmen einkauft, dann bleibt es nicht lange ruhig. Diverse Manager bekamen schon den Zorn des 82-jährigen Multi-Milliardärs zu spüren. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, schlechte Leistungen oder Übernahme-Deals öffentlich anzuprangern.
Icahn kann insgesamt auf eine starke Leistung zurückblicken und hat eine ganze Reihe von Unternehmen geprägt. Er hat aber nicht immer Recht mit seinen Anschuldigungen und liegt mit seinen Investitionen auch ab und zu daneben.
Icahn: Preis für Express Scripts ist viel zu hoch
Aktuell engagiert sich der Milliardär bei der Express Scripts-Übernahme durch Cigna. Der US-Krankenversicherer will inklusive Schulden 67 Mrd. Dollar für Express Scripts bezahlen und erhofft sich von der Übernahme eine bessere Verhandlungsposition gegenüber der Pharma-Industrie sowie hohe Synergien.
Icahn dagegen warnt in Erwartung negativer Reformen und aufgrund des Markteintritts von Amazon (NASDAQ:AMZN) in den Markt für Online-Apotheken vor einem völlig überteuerten Deal. Zu Wochenbeginn bezeichnete er die Übernahme als lächerlich und forderte Cigna-Aktionäre auf, gegen die Übernahme zu stimmen.
Glenview und Beratungsgesellschaft ISS unterstützen Cignas Übernahme-Vorhaben
Es sieht momentan allerdings nicht danach aus, als wenn Icahn genug Investoren von einem aus seiner Sicht überhöhten Angebotspreis für Express Scripts überzeugen kann. Gestern teilte der Hedgefund Glenview Capital mit, dass man den Deal unterstütze. Glenview hält an beiden Unternehmen Aktien im Gesamtwert von 1,5 Mrd. Dollar.
Ausführlich wird dargestellt, warum die Übernahme im Interesse der Cigna- und Express Scripts-Aktionäre sei. Icahn wird dabei unterstellt, dass die von ihm verwendeten Informationen nicht korrekt sind.
Aktionäre werden Übernahme am 22. August voraussichtlich abnicken
Auch die auf institutionelle Anleger ausgerichtete Beratungsgesellschaft ISS gab heute bekannt, dass der Deal positiv für die Cigna-Aktionäre sei. Die Gesellschaft verweist zwar auf unvermeidbare Nachteile, aber nach Abwägung von Chancen und Risiken sei die Übernahme unter dem Strich vorteilhaft.
Mit dem Votum der ISS, der Empfehlung des Cigna-Managements und der Stellungnahme von Glenview Capital, sind die Chancen für eine Genehmigung der Übernahme durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 22.August sehr groß geworden.
Stimmen die Aktionäre zu, wird das teuer für Carl Icahn, der mit Short-Kontrakten auf fallende Express Scripts-Kurse gesetzt hat.
Aktie des Übernahme-Kandidaten im Aufwind
An der Börse sorgte die Stellungnahme von Glenview Capital und die Empfehlung der ISS für steigende Kurse beim Übernahme-Kandidaten. In einem schwächeren Marktumfeld legte die Express Scripts-Aktie am Morgen um fast 4% zu. Seit Mittwoch Nachmittag hat das Papier sogar um 10% zugelegt.
Die Lücke zum Angebotspreis hat sich durch die beiden starken Handelstage auf nur noch 10% verkleinert. Dies zeigt Ihnen, dass die Marktzuversicht über einen erfolgreichen Deal-Abschluss deutlich zugenommen hat.
Es sieht nicht danach aus, als wenn Icahn die Express Scripts-Übernahme noch zu Fall bringen kann. Icahn hat oft Deals erfolgreich torpediert (zuletzt Xerox/Fuji) – dieses Mal zieht er jedoch sehr wahrscheinlich den Kürzeren.
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Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.