Düsseldorf, 10. Sep (Reuters) - Die Automobilindustrie in Deutschland und Europa könnte innerhalb von 25 Jahren weitgehend auf alternative Antriebstechnologien umgestellt werden. Dieses Fazit ziehen das Institut FERI Cognitive Finance und das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI aus einer Studie, die sie am Dienstag zeitgleich mit dem Start der Automobilmesse IAA in Frankfurt veröffentlichten. Voraussetzung sei aber die Schaffung klarer Rahmenbedingungen durch die Politik. Wegen des Klimawandels gebe es keine Alternative zur schnellen Umstellung auf CO2-neutrale Antriebe. Elektrische Antriebskonzepte seien dabei trotz bestehender Unsicherheiten gegenüber anderen Varianten im Vorteil. Beim Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor seien zwar deutliche Verwerfungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu befürchten, aber kein dramatischer Einbruch.
"Faktisch geht es um eine Auflösung des Konzepts 'Auto' wie wir es heute kennen", sagte FERI-Institutsleiter Heinz-Werner Rapp. Entscheidend sei, welche neuen Technologien sich durchsetzten. Dabei komme auch dem Staat und den Kommunen eine zentrale Rolle zu. Hochleistungsladenetze für Batterien und neue Technologien wie Wasserstoff oder Hybrid-Oberleitungs-Lkw benötigten neue Infrastrukturen, die durch öffentliche Anschubinvestitionen vorangetrieben werden sollten.