PARIS (dpa-AFX) - Die Internationale Energieagentur (IEA) will mit der Freigabe von Rohölreserven die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten abmildern. Insgesamt werden die 31 Mitgliedsländer 60 Millionen Barrel Rohöl freigeben, heißt es in einer am Dienstag in Paris veröffentlichten Mitteilung. So sollen Angebotsengpässe in Folge des Krieges abgemildert werden. Die Ölpreise hatten zuletzt deutlich zugelegt. Die IEA ist ein Interessenverband der Industriestaaten.
Die Minister der IEA-Mitglieder zeigten sich bei einem außerordentlichen Treffen besorgt über die Auswirkungen der "ungeheuerlichen Aktionen" Russlands auf die Energiesicherheit. Man unterstützten die Sanktionen der internationale Gemeinschaft gegen Russland.
Die IEA-Mitglieder verfügten über Notfallreserven in Höhe von 1,5 Milliarden Barrel. Man hat also nur vier Prozent freigegeben. Die Ölpreise reagierten angesichts der überschaubaren Menge kaum auf die Entscheidung. Sie bauten ihre deutlichen Kursgewinne sogar noch weiter aus.
Es ist erst das vierte Mal, dass Reserven koordiniert freigegeben werden. Zuletzt erfolgte es im Jahr 1991 - während des Krieges im Irak.