Investing.com - Der Ausverkauf am internationalen Kaffeemarkt setzt sich unaufhaltsam fort. Der Grund: die hohe Niederschlagsmenge im wichtigsten brasilianischen Anbaugebiet Minas Gerais belastet den Markt.
Der Preis für US-Kaffee (Coffee C) zur Lieferung im Mai 2019 schloss auf 101,30 US-Cents je Pfund und damit 0,34 Prozent im Minus.
Der Kaffeepreis für die Sorte Arabica zur Lieferung im März verlor um 0,09 Prozent und notierte zu Handelsschluss auf 114,60 US-Cents je Pfund. Das entspricht einem neuen Jahrestief.
Preisbelastend waren erneut Wettersorgen in Brasilien. Die Niederschlagsmenge in Brasiliens größter Kaffeeanbauregion Minas Gerais betrug laut Somar Meteorologia am Montag 79,6 l/m². Das entspricht 186 Prozent des historischen Durchschnitts. In der Regel steigt das Potenzial für die Erträge aus der Kaffeeernte bei starkem Regen. Das erhöht die Sorge vor einem Überangebot an Kaffee auf dem Weltmarkt und drückt die Preise.
Den Preis belastete außerdem die Meldung von Vietnams Zollbehörde, wonach die Kaffeeexporte im Januar um 19,4 Prozent gestiegen seien. Auf das Jahr hochgerechnet stiegen die Exporte um 41,1 Prozent auf 183.693 Tonnen.
Auch gab die ICO (International Coffee Organisation) letzten Montag bekannt, dass die globalen Exporte von Kaffee Arabica in den Monaten Oktober bis Dezember um jährlich 8,1 Prozent auf 30,9 Millionen Sack gestiegen sind.
Laut Daten der ICE vom 23. Januar liegen die börsennotierten Kaffeevorräte mit 2,489 Millionen Sack nur knapp unter den Viereinhalbjahreshochs.
Für etwas Entlastung am Kaffeemarkt sorgte dagegen der steigende Wechselkurs zwischen dem brasilianischen Real und dem US-Dollar.
So stieg der BRL/USD um 0,72 Prozent auf 0,2697. Ein starker brasilianischer Real belastet in der Regel das Exportwachstum. Sobald weniger Angebot auf den Markt gelangt, steigen die Preise für Kaffee an.
Unterdessen rechnen Analysten einer Reuters-Umfrage zufolge mit einem Preisanstieg von Kaffee in Höhe von knapp 25 Prozent zum Ende des laufenden Jahres. Der Grund: der zweijährige Erntezyklus der Arabica-Pflanze, der sich nun in der ertragsschwächeren Hälfte befindet. Der Weltmarkt für Arabica-Kaffee dürfte deshalb in ein Defizit geraten und die Preise befeuern.
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von Robert Zach