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ROUNDUP/Studie: Fehlende Tarifbindung verschärft Lohnungleichheit

Veröffentlicht am 18.03.2015, 07:09
ROUNDUP/Studie: Fehlende Tarifbindung verschärft Lohnungleichheit

GÜTERSLOH (dpa-AFX) - Immer weniger Betriebe in Deutschland zahlen nach Tarif. Das verschärft laut einer Studie von Bertelsmann-Stiftung und Münchner Ifo-Institut die Lohnungleichheit. Nach der am Mittwoch vorgestellten Analyse führt vor allem die sinkende Tarifbindung dazu, dass die Lohnschere in Deutschland immer weiter auseinanderklafft. Die Globalisierung, also die zunehmende internationale Verflechtung der Wirtschaft, spiele dagegen eine deutlich geringere Rolle.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist den Angaben zufolge der Anteil der Unternehmen, die nach Tarif zahlen, von 60 Prozent auf mittlerweile 35 Prozent gesunken. Der Anteil der tarifgebundenen Beschäftigen fiel von 82 auf 62 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Reallöhne inflationsbereinigt im oberen Fünftel um 2,5 Prozent, während das Lohnniveau im unteren Fünftel um 2 Prozent zurückging. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Lohnungleichheit in Deutschland nach wie vor geringer ist als im Durchschnitt der OECD-Staaten (Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung). In den vergangen 20 Jahren sei die Schere in der Bundesrepublik aber stärker auseinandergegangen als in den USA oder Großbritannien, so die Forscher.

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